Eine Fahrspur für die Hermeskeiler Saarstraße

Hermeskeil · Über die Ausbaupläne für die Hermeskeiler Ortsdurchfahrt wurde neulich im Ausschuss heftig diskutiert. Im Stadtrat gab es jetzt eine Einigung. Die Planer hatten ihren Entwurf überarbeitet.

 Bis zur evangelischen Kirche soll die Saarstraße in Hermeskeil ausgebaut werden. Statt der zwei Fahrstreifen ist nur noch einer geplant. TV-Foto: Christa Weber

Bis zur evangelischen Kirche soll die Saarstraße in Hermeskeil ausgebaut werden. Statt der zwei Fahrstreifen ist nur noch einer geplant. TV-Foto: Christa Weber

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Mit dem Ausbau der Hermeskeiler Ortsdurchfahrt/B 327 soll im kommenden Jahr nicht Schluss sein. Wenn alles glatt läuft, wird zwar im Frühjahr 2018 die aktuelle Baustelle in der Koblenzer Straße verschwunden sein. Aber die Stadt will gleich mit der dort anschließenden Saarstraße weitermachen.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat dazu Pläne ausgearbeitet, über die am Dienstagabend der Stadtrat zu entscheiden hatte. "Wir hatten im Ausschuss eine lebhafte Diskussion", leitete Stadtbürgermeister Mathias Queck (CDU) die Diskussion ein. Das sei "gut so" und zeige, "wie wichtig diese Straße für Hermeskeil ist". Wegen der Bedenken einiger Ausschussmitglieder (TV vom 11. Mai) habe der LBM bei den Entwürfen nachgebessert.

Neue Planung Die Änderungen stellte Planer Marc Kuhn vor. Ausgebaut werde der Abschnitt von der Einmündung Züscher Straße bis zur evangelischen Kirche. Verzichtet werde auf eine geplante Fahrbahn-Verengung in Höhe der Arztpraxis. Stattdessen werde dort mehr Platz eingeräumt, damit Fahrzeuge dort kurz halten könnten, um beispielsweise Patienten das Aussteigen zu ermöglichen. Weil kurz dahinter die Abbiegespur zur Züscher Straße beginne, könne man die haltenden Wagen auch künftig gut umfahren. Ausschussmitglieder hatten längere Rückstaus befürchtet, weil die bisherigen zwei Fahrspuren auf künftig nur eine Spur reduziert werden sollen.
Berücksichtigt wurden auch die Wünsche der evangelischen Kirchengemeinde. Sie will den Parkplatz an der Einmündung zur Trierer Straße - am Ende der Ausbaustrecke - barrierefrei neu gestalten. Laut Kuhn werden beide Planungen in diesem Bereich miteinander abgestimmt.

Kritik an Fahrspur-Lösung Die neue Variante wurde von einer Mehrheit abgesegnet. Vier Ratsmitglieder lehnten den Entwurf ab, darunter Markus Forster (CDU). Er sprach sich deutlich gegen den Wegfall der zweiten Fahrspur aus: Es gebe zwei Einmündungsbereiche, Fahrzeuge, die ein- und ausparkten, Fußgänger, die querten, Krankenwagen, die auf der Straße hielten, und im Winter seien dort Räumdienste unterwegs. "Ich bezweifle, dass der Verkehrsfluss aufrechterhalten werden kann." Der LBM sieht das anders. Laut Kuhn fahren zu Spitzenverkehrszeiten 900 bis 1000 Fahrzeuge durch die Saarstraße: "Diesen Zahlen ermöglichen nach unserer Erfahrung einen normalen Verkehrsfluss." Stadtchef Queck verteidigte die Planung: "Sie trägt auch zur Attraktivität der Innenstadt bei." Wolle man zwei Spuren behalten, hätte man auf eine neue Gestaltung verzichten können.

Kosten für Anlieger Laut Hans-Josef Malburg von der Verwaltung liegt eine "erste grobe Kostenschätzung" für den Ausbau vor. Der Bund zahle 158 000 Euro, die Stadt 165 000 Euro für Parkbuchten, Gehwege und Beleuchtung. Voraussichtlich 50 Prozent dieser Kosten werde sie an die Anlieger weitergeben - die Kosten für den großen Parkplatz zählten jedoch nicht dazu. Wichtig sei, dass alle Grundstückseigentümer von der evangelischen Kirche bis zum Stadtausgang beteiligt würden. Denn als Abrechnungsgebiet gelte, was optisch "als Einheit wahrgenommen" werde - unabhängig von den Straßennamen. Die geplante Einspurigkeit ab der Kirche signalisiere, "dass hier etwas Neues beginnt".

Ausblick Die Ausbaupläne sollen bis Herbst weiter ausgearbeitet und die Kosten präzise ermittelt werden. Noch zu klären ist laut Queck, ob die VG-Werke Kanäle und Leitungen in dem Abschnitt erneuern wollen. "Das ist der nächste Schritt. Die Arbeit fängt jetzt erst richtig an."Extra:

Noch keine Entscheidung zum Baugebiet Höfchen

Noch nicht entschieden hat der Stadtrat, wie er beim Neubaugebiet Höfchen weiter vorgehen will. Für den ersten von zwei Bauabschnitten hat sich die Stadt die nötigen Grundstücke gesichert. Diese sollen zuerst erschlossen werden. Für den zweiten Abschnitt konnte man sich allerdings noch nicht mit den Eigentümern einigen. Die Frage ist nun, ob für Abschnitt zwei ein offizielles Bodenordnungsverfahren eingeleitet wird, damit die erforderlichen Parzellen zum Bauland werden. Paul Gemmel (SPD) plädierte dafür, stattdessen lieber eine "freiwillige Lösung" anzustreben, weil diese Zeit und Kosten spare. Er regte zudem an, noch einmal über den von der Gemeinde gebotenen Kaufpreis von 5,50 Euro pro Quadratmeter nachzudenken, den er für "nicht zeitgemäß" halte. Bis zur nächsten Ratssitzung im Juli will man sich im Ältestenrat und in den Fraktionen auf einen Preis einigen. Dann wird der Rat laut Queck entscheiden, ob er ein Verfahren einleiten will. Einstimmig beschlossen wurde der Bebauungsplan für die geplanten Wohnmobilstellplätze am Labachweg.

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