Eine Million Euro soll sparen helfen

Der von Thalfang und Hermeskeil gemeinschaftlich betriebenen Kläranlage Bruderbach stehen größere Änderungen ins Haus. Neben Verbesserungen der Schlammbehandlung und der Deponiekapazität - die Arbeiten sollen noch im November beginnen - ist eine solare Klärschlammtrocknung vorgesehen.

Hermeskeil/Thalfang. Mit der Vergabe von Aufträgen im Wert von 1,1 Millionen Euro hat der Zweckverband Bruderbach ein seit Jahren geplantes Vorhaben auf den Weg gebracht: Die Erweiterung und Modernisierung der gemeinschaftlichen Anlage der Werke Thalfang und Hermeskeil.

Umbau soll Umlage senken helfen



Das Schlammspeichervolumen der 1986 angelaufenen Anlage hat längst seine Kapazitätsgrenzen kennen gelernt. Außerdem ist es an der Zeit, die Klärschlammbehandlung zu optimieren. Denn allzu lange wird es wohl nicht mehr möglich sein, Klärschlamm wie bisher auf umliegende Felder auszubringen. In einigen Bundesländern ist das bereits verboten. Es sei absehbar, dass die landwirtschaftliche Verwertung des Klärschlamms "irgendwann in den nächsten Jahren sterben wird", betont auch Hartmut Garth vom Bernkastel-Kueser Ingenieurbüro Spoo und Partner in der jüngsten Verbandsversammlung.

Die Planungen sehen Bausteine vor wie den Rückbau der Schlamm-Notdeponie, den Neubau einer Phosphatfäll(abscheide)-Station und eines Schlammspeichers sowie die Verdopplung der Schlammstabilisation. Außerdem soll das Betriebsgebäude modernisiert werden. Vorerst einstimmig vergeben sind die Erd- und Betonarbeiten sowie die Maschinentechnik. Ersteres wird die Firma Schneider Bau in Herxheim ausführen. Laut Verbandsvorsteher Hans-Dieter Dellwo hat diese das wirtschaftlichste Angebot - rund 455 000 Euro - abgegeben. Den 645 000 Euro-Auftrag für die Technik hat der Anlagenbauer GTR aus dem saarländischen Neunkirchen erhalten. Laut Garth handelt es sich bei beiden Firmen um in der Branche einschlägig bekannte Fachunternehmen. Mit den Arbeiten begonnen werde drei Wochen nach Auftragserteilung, also im letzten November-Drittel. Mitte 2009 sollte dann alles abgeschlossen sein.

Bisher noch nicht ausgeschrieben ist die Mess-, Steuer- und Regeltechnik für die Kläranlage. Außerdem ist 2010 für 900 000 Euro der Bau einer solaren Klärschlamm-Trocknungsanlage vorgesehen. Hermeskeils Werkleiter Andreas Schmitt vergleicht deren Funktionsweise mit einem "Gewächshaus mit Glasdach". Der Schlamm trockne durch Sonneneinstrahlung und Belüftung. Optimal sei ein verbleibender Wasseranteil von 30 Prozent, da dies die Transportkosten erheblich verringere. Unterm Strich schultern die beiden Werke Betriebs- und Investitionskosten mit einem Anteil von 80 Prozent (Thalfang) beziehungsweise 20 Prozent (Hermeskeil).

Eines der wesentlichen Ziele der Umbauarbeiten ist laut Schmitts Thalfanger Kollege Edwin Maßmann die Senkung der Umlagenbelastung. So sei vor vier Jahren im Zuge des Baus einer dritten Reinigungsstufe der Stromverbrauch reduziert worden. Momentan verursache vor allem der wegen der Deponie-Engpässe notwendige Transport des Klärschlamms zu anderen Kläranlagen hohe Kosten. Daher geht er davon aus, ab 2010 "deutlich sparen" zu können.

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