Eine Residenz und fünf neue Straßen

HERMESKEIL. Beschlossene Sache: Der Hermeskeiler Stadtrat hat am Dienstagabend dem Bau einer Wohnanlage für Senioren am Stadtpark, dem Ausbau von fünf Stadtstraßen in den Jahren 2006/07 sowie dem Beitritt der Kommune zum Zweckverband Konversion zugestimmt.

Die wichtigste Entscheidung, die das Gesicht des Innenstadtbereichs verändern und nachhaltig prägen wird, stand ganz am Anfang eines langen Sitzungsabends: Noch in diesem Jahr soll im Bereich Trierer Straße/Stadtpark mit dem Bau einer Senioren-Residenz mit insgesamt 23 Wohnungen sowie gewerblichen Flächen im Erdgeschoss begonnen werden. Investor des Projekts "Residenz am Park", dessen Kosten auf zirka 3,2 Millionen Euro geschätzt werden, ist die Bitburger Entwicklungsgesellschaft "Faco". Deren Vertreter Stefan Kutscheid und Franz Heinz hatten im Stadtrat zunächst die konkreten Pläne vorgestellt (ein ausführlicher Bericht folgt), bevor das Gremium mit einhelliger Zustimmung den Weg für die Verwirklichung des Bauvorhabens ebnete. Läuft alles nach Plan, sollen die ersten Mieter bereits im Herbst 2006 ihre Wohnungen beziehen können. Aus Sicht der mehr als 30 Zuhörer im Sitzungssaal des Rathauses war jedoch ein anderer Tagesordnungspunkt von größerem Interesse: der Beschluss über den Ausbau von fünf städtischen Straßen. Bevor die Diskussion begann, suchte und fand BFB-Sprecher Udo Moser einmal mehr eine Gelegenheit, Stadtbürgermeisterin Ilona König und Bürgermeister Michael Hülpes (beide CDU) zu attackieren. Er wolltete "mehrere Diskrepanzen und Fehler und eine Entmündigung der Stadt" erkannt haben, weil die Einladungen zu den Gesprächen mit den Anliegern nicht von der Stadt, sondern von der Verbandsgemeinde verschickt wurden. "So wurde bisher immer verfahren. Es wurden auch keine Formfehler begangen", entgegnete König auf die Kritik der BFB. Und auch Hülpes betonte, "dass hier nichts schief gelaufen ist". Dass bei den Anliegergesprächen aber längst nicht alle Fragen ausgeräumt wurden, zeigten die Einwände, die vor allem die Bewohner der Königsberger Straße gegen die Planungen vorgebracht hatten. Die Anlieger hatten unter anderem kritisiert, dass in der Sackgasse für 16 000 Euro ein Wendeplatz neu gebaut werden soll. Das bedeutet zusätzlich zu den ohnehin fälligen einmaligen Ausbaubeiträgen, die sie bezahlen müssen, eine Mehrbelastung von 1300 bis 1500 Euro pro Grundstückseigentümer, sagte Hans-Josef Malburg, Sachbearbeiter auf der Verwaltung."Wendehammer oder keine Müllfahrzeuge mehr"

"Es gibt nur zwei Alternativen. Entweder wird ein Wendehammer gebaut, oder es fahren nach dem Ausbau keine Müllfahrzeuge mehr in die Straße rein", verwies König auf die auch andernorts praktizierte Haltung der ART, die sich ihrerseits auf ihre Satzung und bestehende Vorschriften beruft. Ungeachtet der von den Anliegern vorgebrachten Kritik, die in der Sitzung nochmals ihr Unverständnis artikulierten, sprach sich der Stadtrat ohne Gegenstimme für den Ausbau der Königsberger Straße aus, so wie er in der ursprünglichen Planung vorgesehen war. Gleiches gilt auch für Breslauer Straße, Klostersiedlung, Parkweg und Rascheider Weg. Den Anteil, mit dem sich die Stadt an den Ausbaukosten beteiligen wird, legte der Rat anschließend auf 30 Prozent fest, weil es sich in vier Fällen um reine Wohnstraßen handele, die fast ausschließlich von Anliegern befahren werden. Eine Ausnahmeregelung traf das Gremium mit einem Anteil von 35 Prozent lediglich beim geplanten Ausbau des Parkwegs, da dieser häufiger bei städtischen Veranstaltungen genutzt wird. Reine Formsache war im weiteren Verlauf der Sitzung der Grundsatzbeschluss der Stadt Hermeskeil, dem noch zu gründenden Zweckverband Konversion beizutreten. Gemeinsam mit den Ortsgemeinden Gusenburg und Reinsfeld, der Verbandsgemeinde und dem Kreis soll dieser Zweckverband Pläne für die zivile Nutzung der Hochwaldkaserne erarbeiten und die Vermarktung des Militärgeländes übernehmen. Einigkeit herrschte schließlich im Rat auch bei einem weiteren Punkt: Der Verkauf des alten Heimatmuseums-Gebäudes am "Neuen Markt" an einen privaten Interessenten sei derzeit kein Thema, so das Votum.

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