Einstimmiger Beschluss: Holzpreise bleiben stabil
Forstwirtschaft zu betreiben heißt, auch auf Risiken und Nebenwirkungen gefasst zu sein. Im Januar fegte der Orkan Kyrill über Deutschland. In einer Nacht fielen im Forst bei Reinsfeld 3500 Festmeter Holz. Jetzt zogen Forstamtsleiter Bernhard Buss und Revierleiter Martin Ritter vor dem Ortsgemeinderat nicht ohne Widerspruch eine vorläufige Bilanz des forstwirtschaftlichen Ergebnisses.
Reinsfeld. (doth) Rund 110 000 Euro Gewinn werden bis Ende 2007 erwartet, 20 000 Euro mehr als im Vorjahr - dieses Ergebnis wurde auf der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates bekannt gegeben. Vermehrt wurden Fichten geerntet, die 80 Prozent des Reinsfelder Waldes bilden. Von dieser Baumart will sich der Forst allerdings in Zukunft trennen. "Ein Mischwald ist einfach widerstandsfähiger", erklären Buss und Ritter. Außerdem passe Laubgehölz besser zum immer wärmeren Klima. Der Forst strebt Nachhaltigkeit an. Für das nächste Jahr wurde ein Gewinn von 80 523 Euro errechnet. Rund 8000 Festmeter Holz sollen geerntet werden. Unklar ist, wieviel Euro die auf dem Markt erbringen. Durch Kyrill herrscht ein Überangebot an Holz, die Preise sind unter Druck. Für Reinsfelder sollen 1600 Raummeter als Brennholz angeboten werden. Einstimmig beschloss der Rat, die Holzpreise auf dem Vorjahresniveau einzufrieren. Der Bedarf muss angemeldet werden. Ortsansässige werden bevorzugt.Nach der Kosten-Kritik von Eugen Spies aus der SPD-Fraktion klärte Bernhard Buss, sichtlich erregt, auf: "Die Gemeinde kostet der Forst nichts, denn er wird komplett vom Land Rheinland-Pfalz unterhalten."Umfangreich erklärten beide Forstleute, was in einem Jahr so alles im Wald gemacht werden muss. In den letzten Jahren wurden 10 200 Buchen, 8000 Douglasien und über 7000 Bergahorn gepflanzt. Die Bäume müssen vor Wild geschützt werden, der Boden muss gekalkt und Borkenkäfer bekämpft werden. Einzäunungen werden aufgebaut und an anderer Stelle wieder abgebaut.Nächster heiß diskutierter Punkt war die Tempo-30-Frage im Baugebiet Flachsheide I. Warum nur hier und nicht auf allen Gemeindestraßen langsam und vorsichtig fahren? Bei fünf Gegenstimmen beschloss der Rat, darauf eine Antwort zu finden, um der Raserei Einhalt zu gebieten.In der Straße zum Osterberg drücken Baumwurzeln den Gehwegbelag hoch. Die Bäume sollen gefällt und durch tief wurzelnde Arten ersetzt werden.