Endlich mal durchschlafen können

Bis Ende des Jahres soll nach Auskunft der regionalen Lidl-Zentrale im saarländischen Friedrichsthal am Parkplatz des Hermeskeiler Lidl-Marktes eine Schranke installiert werden. Damit haben die nächtlichen Ruhestörungen, über die die Anlieger im TV geklagt hatten, vermutlich bald ein Ende.

 Diese breite Einfahrt zum Parkplatz wird vielleicht noch in diesem Jahr nachts durch eine Schranke geschlossen sein. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Diese breite Einfahrt zum Parkplatz wird vielleicht noch in diesem Jahr nachts durch eine Schranke geschlossen sein. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Seit Jahren kämpfen Sigrid und Klaus Rutz um ihr Recht, nachts durchschlafen zu können. Immer wieder werden sie durch Lärm vom benachbarten Supermarktparkplatz mitten in der Nacht aufgeschreckt. Erst als die völlig entnervte Familie ihr Leid im April im Trierischen Volksfreund klagte, kam Bewegung in die Sache.

"Wenn man Zivilcourage zeigt, lohnt sich das doch. Man muss sich nicht alles bieten lassen", so die erste Reaktion von Klaus Rutz auf die frohe Botschaft. Bis Ende des Jahres soll der benachbarte Parkplatz am Lidl-Markt nachts durch eine Schranke geschlossen sein. "Dann haben nächtliche Treffs von Reisebusgesellschaften, improvisierte Reparaturwerkstätten, autotürknallende Fahrgemeinschaften, spontane Partys und andere dubiose Treffs endlich ein Ende", freut sich Sigrid Rutz, die noch mehr als ihr Mann unter dem nächtlichen Lärm gesundheitlich leidet.

Zu verdanken haben die beiden die Aussicht auf ruhigere Zeiten Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU) und Udo Moser von der Wählergemeinschaft "Bürger für Bürger" (BFB). Ein erster Erfolg waren Schilder, die das Benutzen des Parkplatzes nur für den Einkauf erlauben. "Das hat hier aber keinen interessiert. Es wurde sogar noch schlimmer", klagt Klaus Rutz.

Doch König und Moser ließen nicht locker. Lidl und der Grundstückseigentümer, eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Luxemburg, wurden angeschrieben und das Problem eindringlich geschildert. Monate vergingen, bis der erlösende Brief endlich kam. "Die Schranke wird bis Ende des Jahres gebaut, vorausgesetzt, die beauftragten Handwerksfirmen haben genügend Termine frei und das Wetter spielt mit", so die Auskunft von Lidl.

Mehr wollte der Discounter allerdings nicht sagen, und schon gar nichts über die Kosten. "Das ist bestimmt nicht billig, denn die Einfahrt ist ganz schön breit", meint Ilona König, die sich für Familie Rutz freut. Lidl habe sich sehr kooperativ gezeigt, nachdem die Einwilligung aus Luxemburg vorlag.

Ganz gelöst ist das Problem allerdings noch nicht, denn es gibt noch einen "Schleichweg" vom und zum Parkplatz. "Da würde ein dicker Stein helfen", meint Klaus Rutz. Beide freuen sich aber, auch im Namen der Nachbarschaft, auf die erste Nacht, in der sie durchschlafen dürfen und sich ihre Gesundheit wieder bessert. Die Schranke ist für die Nerven der Anlieger das schönste Weihnachtsgeschenk.

Die Nacht wird aber auch künftig um sechs Uhr morgens vorbei sein, denn dann öffnet die Bäckerei. Sonntags ist hier ab acht Uhr offen.

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