Enges Gebiet - Breites Spektrum

In loser Folge stellt der Trierische Volksfreund die verschiedenen Abteilungen des St.-Josef-Krankenhauses Hermeskeil vor. Nach Geburtshilfe, Anästhesie/Intensiv und Chirurgie gewährt heute Mediziner Bernd Klotz Einblick in die HNO-Abteilung.

 Dr. Bernd Klotz, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, kümmert sich nicht nur in seiner Praxis um die Beschwerden seiner Patienten, sondern auch als Belegarzt des St.-Josef-Krankenhauses Hermeskeil. TV-Foto: Ursula Schmieder

Dr. Bernd Klotz, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, kümmert sich nicht nur in seiner Praxis um die Beschwerden seiner Patienten, sondern auch als Belegarzt des St.-Josef-Krankenhauses Hermeskeil. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Die Fachabteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde hat eine lange Tradition im Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus. Ende der 60er Jahre aufgebaut, hat sie viele Jahre sehr große Patientenzahlen aufzuweisen gehabt. Dass es heute weniger sind, hat verschiedene Gründe. Einerseits sind die Patienten mobiler als damals, andererseits wirken sich die Umstrukturierungen im Gesundheitswesen aus. Denn die Stärkung von Hauptabteilungen geht zwangsläufig zulasten der kleineren, die den Facharzt nicht ständig im Haus haben.Parallel dazu haben sich die Liegezeiten infolge der Gesundheitsreform erheblich verkürzt. Als Beispiel nennt Belegarzt Dr. Bernd Klotz Polypen-Operationen: "Bis auf wenige Ausnahmen werden die fast nur noch ambulant gemacht. Früher war dafür ein dreitägiger Krankenhausaufenthalt gang und gäbe." Abgesehen davon überlegten sich die Patienten mittlerweile sehr genau, ob sie sich operieren lassen wollen. Bei zwingend notwendigen Operationen stehe das zwar nach wie vor außer Frage. Doch Funktionseinbußen würden notgedrungen in Kauf genommen, nennt Klotz als Beispiel Patienten, die schlecht Luft bekommen. Aussagen wie, "Ich kann mich im Moment nicht operieren lassen", hört der Facharzt öfter.Klotz hat sich im Jahr 2000 mit einer eigenen Praxis in Hermeskeil niedergelassen und die Belegabteilung im Krankenhaus übernommen. Schwerpunkt der dortigen Abteilung mit derzeit acht Betten ist die operative Nasen-Chirurgie und die Nasennebenhöhlen-Chirurgie. Daneben bietet die Hermeskeiler HNO die medikamentöse Behandlung von Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohrenraum an sowie Gleichgewichtstraining oder die Behandlung von Tinnitus. "Die Leute werden hellhöriger", kommentiert Klotz die weit verbreiteten Ohrgeräusche, die mitunter ganz plötzlich zu einem großen Problem werden. Dabei spricht er bewusst von hellhörig im Sinne von wahrnehmen. Denn auf die Wahrnehmung folge rasch die Beunruhigung, krank zu sein: "Da nimmt Aufklärung einen gewissen Raum ein", kommentiert Klotz.Für den Facharzt ist die HNO-Medizin "ein ganz enges Gebiet und trotzdem relativ vielfältig mit einem sehr breiten Spektrum". Zu seinen Patienten zählen Kinder mit Mittelohr-Problemen ebenso wie Erwachsene mit eingeschränkter Nasenatmung oder Schnarcher. Auch die Schwindel- und Hördiagnostik betrifft Menschen jedes Alters. Andere Patienten führen Atemwegsbehinderungen zum HNO-Facharzt, Schwierigkeiten mit Mandeln und Polypen oder Schluckstörungen. Eine große Gruppe stellen laut Klotz zudem die Patienten mit chronischen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen. Neben der endoskopischen Nasen- und Nasennebenhöhlenchirurgie bietet die Hermeskeiler HNO-Abteilung auch spezielle Verfahren wie die mikrochirurgische Kehlkopfchirurgie, laserchirurgische Eingriffe oder alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Dorn-, Sauerstoff- und Mesotherapie an.

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