Entscheidung im April

Nach dem politisch unruhigen Vorjahr hat der Gemeinderat Waldweiler jetzt mit der Verabschiedung des Haushalts die Weichen für 2008 gestellt. Der Etat ist ausgeglichen. Wichtigstes Projekt bleibt die Umgestaltung des Dorfparks. Nachdem die Kommune bisher nicht zum Zug kam, erhofft sie sich in diesem Jahr einen Landeszuschuss für dieses Vorhaben.

Waldweiler. Zum zweiten Mal in Folge steht in der Waldweilerer Gemeindekasse die Null. "Unser Haushalt ist ausgeglichen, und wir haben noch eine kleine Rücklage. Darauf kann man in der heutigen Zeit schon stolz sein." Das sagte Ortsbürgermeister Manfred Rauber (SPD) in der jüngsten Ratssitzung über die aktuelle finanzielle Situation der 900-Einwohner-Kommune. Auch Verbandsgemeindechef Werner Angsten (CDU) attestierte "geordnete Zahlen" und wies darauf hin, dass die Etats von 2002 bis 2006 noch stets mit einem Defizit abgeschlossen hatten. Dass das Waldweilerer Budget wieder ins Lot gekommen ist, liegt nicht zuletzt an der weiterhin steigenden Tendenz bei den Steuereinnahmen. Gegenüber 2007 verzeichnet der aktuelle Etat ein Plus von rund 19 000 Euro. Die Bewirtschaftung des Gemeindewalds soll 2008 einen Überschuss von knapp 39 000 Euro bringen. Doch was soll in diesem Jahr in Waldweiler bewegt werden? Aufschluss darüber gibt der Blick in den Vermögenshaushalt, der die Investitionen der Kommune auflistet. Für die im November 2007 abgeschlossene Erschließung des ersten Bauabschnitts im Gewerbegebiet an der B 407 fallen 2008 noch Restkosten an. Dafür gibt es Geld vom Land. Die Gemeinde muss aber 20 000 Euro als Eigenanteil aufbringen.Teufelskopfhalle muss dringend saniert werden

Wichtigstes Projekt ist jedoch die Umgestaltung des Dorfparks, die seit 2006 geplant ist. Einen Zuschuss-Antrag hatte Mainz in der Vergangenheit wegen der zu hohen Kosten abgelehnt. Mit einer "abgespeckten", knapp 90 000 Euro teuren Version versucht die Gemeinde dieses Jahr zum Zug zu kommen. "Wir gehen davon aus, dass die Förderung kommt", betonten Angsten und Rauber unisono. Ob die Mittel für den Waldweilerer Dorfpark aus dem Landes-Investitionsstock bewilligt werden, entscheidet sich im April. Ein Sorgenkind ist die Teufelskopfhalle. Die Kommune muss in ihrem Etat 50 000 Euro bereitstellen, damit die dringlichsten Sanierungsarbeiten über die Bühne gehen können. Besonderen Kummer bereitet Rauber dabei das Auftreten von Schwarzschimmel, der die Erneuerung des Innenputzes an der Giebelseite der Teufelskopfhalle notwendig macht. Weitere 20 000 Euro sind für die Sanierung der Friedhofshalle vorgesehen. Ein anderer größerer Posten ist der Ausbau eines Feldwirtschaftswegs, mit dem die Anbindung Waldweilers an den Ruwer-Hochwald-Radweg geschafft werden soll. 100 000 Euro stehen dafür in der Ausgabe. Vom Land wird ein Zuschuss von 60 Prozent erwartet. Schließlich enthält der von FWG und SPD einstimmig verabschiedete Etat im Stellenplan noch eine unscheinbare, aber keineswegs unwichtige Änderung. Ab 1. Juli 2008 wird es in Waldweiler einen Gemeindearbeiter als Vollzeitkraft geben. "Diese Absicht ist gut", betonte Angsten, der darauf hinwies, dass "im etwa gleich großen Nachbarort Mandern mit einer vergleichbar großen Aufgabenstellung" diese Position seit langem mit einer Ganztagsstelle besetzt ist. Zur Erinnerung: Bislang hatte der Gemeindearbeiter in Waldweiler den Status eines "geringfügig Beschäftigten" inne. Wegen der umstrittenen Abrechung seiner Gerätestunden hatte es Streit mit der CDU-Fraktion gegeben, die letztlich nach weiteren politischen Auseinandersetzungen im Mai 2007 geschlossen aus dem Rat austrat.

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