Ereignisse für die Chronik

Ein politisch sehr turbulentes Jahr geht in Waldweiler zu Ende. Gleich zwei Ereignisse würden in die Dorfchronik eingehen, sagt Manfred Rauber. Zum einen die Erschließung des ersten Gewerbegebiets in der Geschichte der 900-Einwohner-Kommune. Zum anderen der kollektive Austritt der CDU aus dem Gemeinderat. Im TV-Interview blickt der SPD-Ortsbürgermeister auf 2007 zurück.

2007 war in Waldweiler ohne Zweifel ein sehr bewegtes Jahr. War es aus ihrer Sicht aber auch ein gutes Jahr?Manfred Rauber: Ja, denn wir haben als wichtigstes Projekt die Erschließung des Gewerbegebiets abgeschlossen, was dringend erforderlich war. Damit können wir die Gewerbetreibenden hier im Dorf halten, bevor uns die letzten weggelaufen wären. Daneben gibt es noch viele andere Vorhaben, die wir 2007 realisieren konnten. Wenn Sie von Erfolgen sprechen, was würden sie in diese Bilanz noch mit aufnehmen?Rauber: Zunächst den Ausbau der Forstwirtschaftswege, für die wir viel investiert haben. Sehr positiv war aber auch die Gemeinschaftsaktion, bei der alle Ortsvereine und der Rat zwei alte Buswartehäuschen abgerissen haben.Kommen wir zu den unerfreulichen Ereignissen. Im Frühjahr eskalierte der Konflikt mit der CDU-Fraktion, die geschlossen den Rat verließ. Sie bezeichnen diesen Schritt als "unverständlich". Warum?Rauber: Also, wenn ich mich schon zu einer Wahl aufstellen lasse, sollte ich zumindest in der Lage sein, demokratische Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren. Noch schlimmer ist es aber, wenn gleich eine ganze Fraktion wegen einer berechtigten Ordnungsbefugnis gegen eines ihrer Mitglieder aus Trotz geschlossen das Mandat niederlegt und damit ihren Wählerauftrag nicht mehr wahrnimmt.Zum Streit gehören aber immer zwei Seiten. Auslöser der Affäre war wegen angeblich wiederholter Störungen der Rauswurf von Alfred Zender von der CDU aus einer Ratssitzung. Haben Sie mit dieser Entscheidung nicht überreagiert?Rauber: In keinster Weise. Ich würde diese Entscheidung sofort nochmals tätigen. Im Nachhinein muss ich sogar sagen, sie war längst überfällig. Ihre Gegner haben wiederholt darauf hingewiesen, dass beim Streit über die Abrechung der Gemeindearbeiterstunden oder beim Gewerbegebiet immer Verwandte von Ihnen mit im Spiel waren. Spielt die Familienbande eine zu große politische Rolle in Waldweiler?Rauber: Mein Schwiegervater war bereits vor meinem Amtsantritt auch mit Unterstützung der damaligen CDU-Mehrheitsfraktion als Gemeindearbeiter beschäftigt. Ich habe das bestehende Arbeitsverhältnis nur übernommen. Ferner kann ich auch nichts dafür, dass mein Bruder Dietmar Investor und ein wichtiger Gewerbetreibender in Waldweiler ist. Ich hätte jedem anderen Gewerbetreibenden genau so geholfen wie jetzt ihm. Deshalb lasse ich den Vorwurf der Familienbande nicht gelten. Ich finde es absolut unfair, dass man versucht hat, meine Verwandtschaftsverhältnisse auf diese Weise politisch auszuschlachten..Ist für Sie mit dem Austritt der CDU die Zeit der politischen Unruhe in Waldweiler vorbei?Rauber: Ja, könnte man so sagen. Dennoch möchte ich betonen, dass ich das Thema ehemalige CDU nicht immer wieder aufwühlen will und auch niemanden vorführen möchte. Was vorbei ist, ist vorbei. Wir müssen schauen, dass wir auch das nächste Jahr gut gestalten.Was sind denn die wichtigsten Ziele 2008?Rauber: Größte Aufgabe wird es sein, die lang ersehnte Neugestaltung des Dorfparks abzuschließen. Das geht aber nur, wenn uns das Land einen Zuschuss genehmigt.Die Fragen stellte TV-Redakteur Axel Munsteiner. Zur Person: Manfred Rauber ist 44 Jahre alt, verheiratet und Vater eines vierjährigen Sohns. Der Betriebswirt arbeitet im Vertrieb der Firma "Siegenia-Aubi", die Fensterbeschläge und Lüftungstechnik herstellt. Er ist seit Frühjahr 2003 Ortsbürgermeister von Waldweiler. Der ursprünglich parteilose Gemeindechef trat Anfang 2006 in die SPD ein. Im Gemeinderat wurde er im Konflikt mit der CDU von FWG und SPD unterstützt.

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