Erst die Arbeit, dann die neuen Angebote

Diese Woche beginnen die Renovierungsarbeiten im Hermeskeiler Johanneshaus, das seit Juni offiziell eines von bundesweit 500 Mehrgenerationenhäusern (MGH) ist. Die bauliche Umgestaltung ist die Voraussetzung dafür, dass die Pfarrei im nächsten Jahr die von ihr ins Auge gefassten neuen Angebote für alle Altersklassen umsetzen kann.

 Sie wollen nach der Renovierung im Johanneshaus das Angebot deutlich ausweiten: Projektleiter Martin Gebhardt mit Sohn Paul und Dechant Clemens Grünebach (von links). TV-Foto: Axel Munsteiner

Sie wollen nach der Renovierung im Johanneshaus das Angebot deutlich ausweiten: Projektleiter Martin Gebhardt mit Sohn Paul und Dechant Clemens Grünebach (von links). TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. (ax) Clemens Grünebach weiß um das Wahrnehmungsproblem: "Viele Leute denken, dass die Bundesfamilienministerin gekommen ist, das MGH eingeweiht hat und seitdem im Johanneshaus alles weiter läuft wie bisher." Doch dieser Eindruck sei falsch, betont der Pastor. "Im Hintergrund haben wir seitdem sehr viel an der Konzeption gefeilt." Ursula von der Leyen hatte bei einem Besuch in der Hochwaldstadt im Juni zwar den offiziellen Startschuss für das MGH gegeben. Schon damals sei aber allen bewusst gewesen, "dass wir nicht direkt mit allem anfangen und schon den ganzen Bauchladen an Angeboten vor uns hertragen können" Vielmehr, so Martin Gebhardt, war von vorneherein klar, dass das Konzept nur nach und nach umgesetzt werden kann. "Wichtig ist ja, dass das Aktionsprogramm des Bundes auf fünf Jahre angelegt ist. Bis dahin soll das Haus selbstständige Strukturen aufweisen", sagt der MGH-Leiter.

Ein Lebenscafé für trauernde Menschen



Um die inhaltliche Ausgestaltung voranzutreiben, hatte die Pfarrei die umfangreiche Renovierung des Johanneshauses von Beginn an als unerlässliche Voraussetzung betrachtet. 480 000 Euro werden dafür veranschlagt. Etwa die Hälfte dieses Betrags schultert die kirchliche Seite (Bistum und Pfarrei), für den Rest haben Stadt, Verbandsgemeinde und der Kreis Trier-Saarburg - teils nach strittigen Debatten - Zuschüsse zugesagt.

Nächste Woche beginnen nun diese Arbeiten. Im dritten Stock des Hochbaus sollen die neuen Räume für das bisher in Kell am See angesiedelte Büro des Dekanats Hermeskeil-Waldrach sowie für die Kita GmbH entstehen. "Das sind Arbeiten, die ausschließlich von uns bezahlt und nicht öffentlich gefördert werden", betont Grünebach. Für die umfangreicheren und kostspieligeren Renovierungsarbeiten wird momentan noch auf grünes Licht für einen vorzeitigen Baubeginn gewartet, den die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier erteilen muss.

Gleichwohl hoffen Gebhardt und Grünebach darauf, dass bereits im Mai 2009 das neue Bis-tro im Hochbau fertig ist. Es soll das Herzstück und zentraler Kommunikations-Treffpunkt des MGH werden.

Geplant ist unter anderem, dass dort in Kooperation mit dem Dekanat und dem Hospizverein ein "Lebenscafé" eröffnet wird. "Wir wollen dort Menschen in Trauersituationen zusammenbringen", betont Grünebach. Er geht davon aus, dass gerade dieses Angebot Strahlkraft weit über die Stadt hinaus haben wird.

Zu den vielen anderen Ideen, die existieren und nächstes Jahr umgesetzt werden sollen, zählt laut Gebhardt zudem eine Dienstleistungsbörse. Außerdem will die Pfarrei bald bei Eltern eine Bedarfsabfrage starten. Sie möchte nämlich im MGH mit ehrenamtlichen Helfern ein Betreungangebot für Kinder außerhalb der Öffnungszeiten des Kindergartens sowie freitagnachmittags, wenn es in der Grundschule keinen Ganztagsunterricht gibt, ins Leben rufen.

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