Erste Bewohner ziehen im Frühjahr ein

KELL AM SEE. Das teuerste Haus in der Verbandsgemeinde nimmt mehr und mehr Gestalt an, hat bereits jetzt eine Führungscrew und soll im April 2007 fertig sein. Die wichtigste Nachricht des Landesverbandsvorsitzenden Norbert Albrecht über den Stand der Dinge beim Bau des DRK-Seniorenheims in Kell am See ist aber eine andere: Das Rotkreuz plant, in einem Extra-Bau zusätzlich zehn bis zwölf Plätze für "Betreutes Wohnen" zu schaffen.

Es ist unübersehbar: An der Großbaustelle am Keller "Herrenmarkt" geht es zügig voran mit der Errichtung des 5,1 Millionen Euro teuren, zweigeschossigen Seniorenheims. "Bisher läuft alles nach Zeitplan. Jetzt gehen wir mit großer Geschwindigkeit den Innenausbau an", sagt Norbert Albrecht, der Vorsitzende des DRK-Landesverbands. Das Deutsche Rote Kreuz ist Investor und späterer Träger des Hauses am "Herrenmarkt", in dem nach der Fertigstellung 68 pflegebedürftige Bewohner ihren Lebensabend verbringen können. Auch der Einzugstermin steht: "Im April 2007 wollen wir eröffnen", betont Albrecht. Wichtige Weichenstellungen sind aber schon heute sozusagen hinter den Kulissen vollzogen worden. So hat das DRK bereits die wichtigsten Personalfragen geklärt. Für eine Übergangsphase von zwei Jahren wird Gabriele Huber neben ihrem bisherigen Tätigkeitsfeld im DRK-Seniorenzentrum Kaiserslautern auch die Heimleitung in Kell übernehmen. Ihr designierter Nachfolger ist der aus Hermeskeil stammende Thorsten Schmittberger, der ab Frühjahr 2007 in Kell zunächst die Position des Pflegedienstleiters übernimmt. Beide betonen, dass im Wohnkonzept des Hauses im Hochwalddorf die Bedürfnisse für demenzkranke Menschen besonders berücksichtigt werden. Für sie stehen insgesamt 28 Plätze zur Verfügung. Darüber hinaus wird in Kell - überwiegend in Einzelzimmern - stationäre Hilfe für 40 Senioren bis zur Pflegestufe 3 geleistet. "Je nach Pflegestufe liegen die Preise für eine vollstationäre Pflege ab zirka 2050 Euro monatlich, abzüglich des Anteils der Pflegeversicherung", informiert das DRK über die voraussichtlichen Kosten, die für die Angehörigen anfallen. Das Rotkreuz wird aber sogar über die ursprüngliche Planung hinausgehen und das Angebot in Kell auch auf Senioren ausweiten, die ihren Alltag noch weitgehend selbstbestimmt bewältigen können, zugleich aber auch pflegerische Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen. Das kündigte Albrecht jetzt an: "Wir haben fest vor, hier auch Betreutes Wohnen anzusiedeln." In einem zusätzlichen Bau auf dem 6300 Quadratmeter großen Gelände sollen dafür zehn bis zwölf Plätze eingerichtet werden, wobei Albrecht weitere Baukosten von rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Abhängig sei dies jedoch von der Zustimmung des DRK-Landesvorstands, der Ende November zu einer Sitzung zusammenkommt. Vermarktung beginnt

Mit der jetzt erfolgten Benennung der Führungs-Mannschaft für das neue Haus beginne nun auch die Vermarktung der Pflegezimmer in der Senioren-Residenz. "Es sind zwar noch nicht viele. Wir haben dafür aber schon Bewerbungen", sagt Albrecht. Bisher sind es in erster Linie Menschen aus dem Ort und der Verbandsgemeinde Kell, die den letzten Abschnitt ihres Lebens dort verbringen wollen, wo sie auch groß geworden sind. "Viele Leute fragen mich immer wieder: Wann ist unser Haus endlich fertig", berichtet Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU) von den Anfragen aus dem Dorf. Das war allerdings auch das Anliegen, das die Kommunalpolitik mit diesem Projekt verbunden hat. "Wir haben uns insbesondere im Sinne der eigenen Bevölkerung stark gemacht hat", sagt VG-Chef Werner Angsten (CDU). Er sieht aber auch unter den Senioren aus der Stadt Trier, "die dort leben wollen, wo andere Urlaub machen", ein wichtiges Potenzial für das künftige Altenheim. Für Pflegebedürftige und deren Angehörige, die sich für ein Platz in Kell interessieren, hat das DRK jedenfalls ab sofort ein Info-Telefon (06589/919508) eingerichtet.

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