Es dauert länger und wird teurer

Die Sanierung des Staudammes am Bostalsee und der Bau der Seepromenade werden deutlich teurer als geplant. Etwa 700 000 Euro muss der Landkreis St. Wendel nach jetzigem Stand mehr ausgeben. Damit erhöhen sich die Baukosten auf 5,2 Millionen Euro.

 Das ist der immer noch etwas wasserarme Bostalsee, wie er sich jetzt samt Staudamm aus der Luft präsentiert. Foto: Manfred Schröder

Das ist der immer noch etwas wasserarme Bostalsee, wie er sich jetzt samt Staudamm aus der Luft präsentiert. Foto: Manfred Schröder

Nohfelden. Keine guten Nachrichten vom Bostalsee: Die Bauarbeiten am Staudamm dauern länger als geplant, die Kosten sind höher als vorgesehen. Die Badesaison 2009 ist nach heutigem Stand aber nicht gefährdet, unterstreicht der St. Wendeler Kreisbaudirektor Klaus Bonaventura.

Die größte Zeitverzögerung habe es beim Einbau der mineralischen Dichtung in den Damm gegeben. Hintergrund: Diese Dichtung ersetzt künftig die Asphaltdichtung. Das zunächst vorgesehene lehmhaltige Material habe die Baufirma zwar in der Fläche einbauen können, aber nicht im Randbereich.

Bis Weihnachten sollen die Arbeiten fertig sein



Dort habe das Unternehmen ein besonders anspruchsvolles Material einbringen müssen, damit die Abdichtung zum 600 Meter langen Betonkeil gewährleistet sei. Bei diesem Einbau habe man nicht mit größeren Maschinen arbeiten können. Die mineralische Dichtung hat eine Dicke zwischen 60 und 80 Zentimetern. Auf diese Dichtungsschicht kommen noch zwei Lagen unterschiedlich dicker Schotter und dann Wasserbausteine.

Bonaventura hofft, dass diese Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sind. Ab diesem Zeitpunkt ist der Anstau des Sees auch nicht mehr gefährdet. Die weiteren Arbeiten sind vom Wasserspiegel unabhängig.

Der Anstau läuft bereits. Der Wasserspiegel ist um 1,2 Meter gestiegen. Insgesamt muss er um fünf Meter steigen.

Diskussionen und Verhandlungen gab es über die Mehrkosten der Baumaßnahme. 380 000 Euro waren da schon unstrittig und beschlossen.

Etwa 200 000 Euro Zusatzkosten hat es laut Bonaventura beim Bau der Seepromenade auf Bosener Seite gegeben. Man habe dort den Boden zunächst statt 50 Zentimeter bis zu 1,5 Meter abtragen müssen, um einen festen Untergrund für den Damm der Promenade zu bekommen. Dadurch habe man aber auch mehr Erdmassen anfahren müssen, als beim Abtragen des Staudammes zur Verfügung standen.

Auch habe man wegen schlechten Wetters dort mit Baggern statt Raupen arbeiten müssen, was ebenfalls die Kosten erhöht habe. Die restlichen 180 000 Euro hat es durch Mehrarbeiten am Staudamm gegeben.

Während diese Mehrkosten unstrittig sind, gab es über weitere Nachträge des Bauunternehmens Diskussionen. Das Unternehmen forderte laut Bonaventura in fünf Nachträgen insgesamt 1,4 Millionen Euro - wegen des Verlegens von Metallplatten auf dem Damm, um den Einsatz des Bohrgerätes zu ermöglichen, und besonderer Bausteine.

Bonaventura: "Diese Forderungen werden von uns in dieser Höhe nicht anerkannt." Lediglich 313 000 Euro will der Landkreis zusätzlich zahlen, zudem auf eine Vertragsstrafe wegen der späteren Baufertigstellung verzichten.

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