Es gilt die Unschuldsvermutung

Wegen seiner Kritik an den Hexenprozessen ist er über Triers Grenzen hinaus bekannt: Friedrich Spee. In Grimburg fand dem Jesuitenpater zu Ehren eine dreiteilige Veranstaltung statt.

 Die Führung durch das Hexenmuseum war Teil des Friedrich-Spee-Tages. Heimatforscher Dittmar Lauer (Zweiter von rechts) beantwortete dabei zahlreiche Fragen der Besucher. TV-Foto: Hans Muth

Die Führung durch das Hexenmuseum war Teil des Friedrich-Spee-Tages. Heimatforscher Dittmar Lauer (Zweiter von rechts) beantwortete dabei zahlreiche Fragen der Besucher. TV-Foto: Hans Muth

Grimburg. (hm) Die Feierlichkeiten, die im Rahmen des Themenschwerpunktes "Große Persönlichkeiten" durchgeführt wurden, hatte der Kreisheimatverein zusammen mit dem Förderverein Burg Grimburg im Rahmen der Kulturtage organisiert.Das Programm begann mit einer musikalischen Andacht in der Filialkirche St. Medardus unter Mitwirkung des Chores "Cantus Firmus" mit Chorleiter Elmar Neufing. Rund 120 Kirchgänger und Gäste, unter ihnen der Vorsitzende der Friedrich-Spee-Gesellschaft, Bernhard Schneider, sangen mit dem Chor unter anderem Spee-Lieder, wie "Des Menschen Heil" oder "In stiller Nacht", und Dechant Clemens Grünebach las Texte aus Spees "Trutznachtigall".Dittmar Lauer, Heimatforscher aus Kell am See, befasst sich seit Jahren mit dem Seelsorger, Barockdichter und Kämpfer gegen den Hexenwahn. Als er einen Abriss des Lebens Spees gab, war das Interesse des Auditoriums groß.Am Nachmittag wurden Führungen im Burg- und Hexenmuseum in Grimburg angeboten. Der Abschluss der Feierlichkeiten fand auf der Burg Grimburg statt, wohin vom Hexenmuseum aus ein kostenloser Planwagen-Transfer eingerichtet worden war. Die Laienspielgruppe des Fördervereins spielte Szenen eines Hexenprozesses nach und beeindruckte damit zugleich die Zuschauer.Spee, am 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf als Sohn des dortigen kurkölnischen Burggrafen Peter Spee geboren, trat in den Orden der Jesuiten ein und absolvierte in Trier seine Ausbildung. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges betätigte sich Spee als Samariter und Seelsorger und engagierte sich in der Krankenpflege in den Trierer Lazaretten und Gefängnissen ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit. Seine größte und nachhaltigste Wirkung erzielte Friedrich Spee mit seiner "Cautio Criminalis", mit der er den für die Rechtsfindung zuständigen Obrigkeiten und Organen ins Gewissen redete und auf ihre Verantwortung vor Gott eindringlich aufmerksam machte.

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