Fürs Abwasser wird mehr Geld abgezapft

Für die 8700 Haushalte in der Verbandsgemeinde Hermeskeil wird die Abwasserbeseitigung 2009 etwas teurer. Die Werke werden die Gebühren um circa 2,5 Prozent anheben. Für einen vierköpfigen Musterhaushalt und eine Grundstücksgröße von 800 Quadratmetern bedeutet das aufs ganze Jahr gerechnet eine Mehrbelastung von rund 17 Euro.

Hermeskeil. Anders als in den Vorjahren gab es diesmal im Verbandsgemeinderat ein einstimmiges Ergebnis. Ohne längere Diskussion folgte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung dem Beschlussvorschlag des Werksausschusses und legte damit die neuen, ab Januar 2009 gültigen Tarife für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung fest. Die gute Nachricht für die Verbraucher: Beim Wasserpreis wird nicht weiter an der Gebührenschraube gedreht. Pro verbrauchtem Kubikmeter bleibt es beim Entgelt von 1,32 Euro. Auch am wiederkehrenden Beitrag, den die VG-Werke für diesen Betriebszweig verlangen, hat sich mit 76 Euro pro Jahr nichts verändert.

Anders sieht sie Situation aber bei den Kosten für die Abwasserbeseitigung aus. "Eine Erhöhung der Entgelte ist dort erforderlich", betont Bürgermeister Michael Hülpes (CDU). In erster Linie schlägt dabei für den Verbraucher die Anhebung der Schmutzwassergebühren zu Buche. Sie steigen um gleich zehn Cent von 2,12 auf 2,22 Euro pro Kubikmeter. Außerdem wird der wiederkehrende Beitrag für die "Oberflächenentwässerung" von 0,24 auf 0,25 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche angehoben.

Was aber sagen diese Zahlen konkret aus? Ein vierköpfiger Musterhaushalt, der ein 800 Quadratmeter großes Grundstück bewohnt und einen jährlichen Verbrauch von 140 Kubikmeter hat, muss im nächsten Jahr exakt 17,21 Euro mehr zahlen. Insgesamt klettert seine Gebührenbelastung von 652,86 auf 669,87 Euro nach oben, was einer prozentualen Steigerung um 2,64 Prozent entspricht.

Nach Auffassung von Hülpes lässt sich die aktuelle Entgelt-Erhöhung als "moderat" bezeichnen. Er weist zudem darauf hin, dass unter den sieben VG im Kreis Trier-Saarburg Hermeskeil mit der drittniedrigsten Gebührenordnung einen "guten Mittelfeldplatz einnimmt".

Die Anhebung der Tarife sei im Wesentlichen aus zwei Gründen notwendig. Der wichtigste sind laut Hülpes die Investitionen, die in der Vergangenheit und in der Zukunft beispielsweise für die Sanierung von Kanälen, die Erschließung von Neubaugebieten oder in Kläranlagen gesteckt werden müssen.

Jüngere Beispiele sind die Erneuerung des Kanalleitungsnetzes beim Ausbau der Ortsdurchfahrten in Gusenburg (Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro) und Grimburg (550 000) oder der aktuelle Umbau der Kläranlage Damflos zu einem Pumpwerk (1,1 Millionen).

Millionen-Ausgaben für Kanäle und Kläranlagen

 Derzeit laufendes Projekt: der Umbau der Kläranlage Damflos. TV-Foto: Axel Munsteiner

Derzeit laufendes Projekt: der Umbau der Kläranlage Damflos. TV-Foto: Axel Munsteiner



Alles in allem wurden allein 2008 rund 3,8 Millionen ins Abwasserwerk investiert, die mittelfristige Finanzplanung sieht bis 2011 weitere 5,3 Millionen Euro an neuen Projekten vor. In die Gebührenkalkulation fließt laut Hülpes aber noch ein zweiter Umstand ein. Wegen des Abzugs der Bundeswehr und der zeitweiligen Schließung des Freibads ist die Schmutzwassermenge von 684 000 auf circa 625 000 Kubikmeter zurückgegangen. Dieser rückläufige Wasserverbrauch bedeutet für die Werke aber geringere Einnahmen in ihren Wirtschaftsplänen.

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