"Faco" schafft Fakten

HERMESKEIL. Der Zeitplan ist zwar etwas in Verzug geraten, die Entscheidung des Investors steht seit dem 31. Oktober aber definitiv. Die Bitburger Entwicklungsgesellschaft "Faco" will noch in diesem Jahr mit dem Bau der Senioren-Residenz am Stadtpark beginnen. Neben zwölf Wohnungseigentümern ist inzwischen auch ein privater Pflegedienst mit im Boot.

Selten hat es in der Hermeskeiler Innenstadt einen solchen "Bauboom" gegeben wie in diesen Tagen. Die Neubebauung des Hela-Geländes ist ebenso wie die Erweiterung des Krankenhauses derzeit in vollem Gange. Auch am späteren Kreisel in der Trierer Straße sind die Bagger bereits angerollt. Doch damit nicht genug: In der Stadtmitte ist noch ein viertes Großprojekt geplant. Für zirka 3,2 Millionen Euro soll am Stadtpark eine Senioren-Residenz mit insgesamt 23 Wohnungen sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss entstehen. Investor ist die Entwicklungsgesellschaft "Faco", die ein ähnliches Vorhaben in Bitburg bereits verwirklicht hat. Nachdem der Hermeskeiler Stadtrat im Juli grünes Licht für den Bau der Senioren-Residenz gegeben hatte, kündigte Faco-Geschäftsführer Stefan Kutscheid an, dass die Arbeiten am Stadtpark im Oktober beginnen sollen (der TV berichtete). Diesen Zeitplan konnte "Faco" allerdings nicht einhalten. Nach wie vor weist nur ein großes Werbeschild auf den geplanten Bau der Senioren-Residenz hin, während von Arbeits-Aktivitäten noch nichts zu sehen ist. Der TV hat bei "Faco" nachgehakt und sich über den aktuellen Stand der Dinge informiert. "Wir hätten auch gedacht, dass es vielleicht etwas zügiger gehen würde. Aber es gab einige Dinge, die sich etwas länger hinausgezögert haben", sagt Kutscheid. Zu den Hindernissen zählte unter anderem, dass der Bebauungsplan der Stadt noch einmal abgeändert werden musste, weil ursprünglich an dieser Stelle die Errichtung eines Hotels vorgesehen war. Die Grundsatz-Entscheidung von "Faco" ist seit dem 31. Oktober aber definitiv. An diesem Termin liefen die befristeten Verträge aus, die "Faco" mit 13 potenziellen Käufern geschlossen hatte. "Wir haben alle Kaufpreis-Angebote angenommen, so dass wir jetzt eine Bauverpflichtung haben", betont Kutscheid. Der Bauantrag sei deshalb Mitte der Woche bei der Stadt abgegeben worden. "Unser Ziel ist, dass wir in diesem Jahr zumindest noch mit den Erdarbeiten beginnen können", so Kutscheid weiter. Läuft alles planmäßig, rechnet der Faco-Chef damit, dass die Bewohner Ende 2006 in das Gebäude einziehen können. Da der Gedanke des "Betreuten Wohnens" in der neuen Senioren-Residenz eine wichtige Rolle spielen soll, ist jedoch noch eine weitere Frage von großer Bedeutung. Gibt es bereits einen Eigentümer von Gewerbeflächen, bei dem die späteren Bewohner - auf Wunsch und selbstverständlich gegen Bezahlung - pflegerische Leistungen in Anspruch nehmen können? "Die Betreuung ist gewährleistet", lautet Kutscheids Antwort. Im Erdgeschoss der Residenz werde sich der private Pflegedienst "Pro Humanitas" niederlassen. Seniorenresidenz ist kein Altenheim

Allerdings sei die Senioren-Residenz kein Altenheim und die Bewohner seien nicht dazu verpflichtet, diesen Pflegedienst auch zu nutzen, betonen die Investoren. Vielmehr sieht das Konzept vor, dass die Menschen, die im Hermeskeiler Stadtpark ihren Alterswohnsitz finden werden, so lange wie möglich eine eigenständige Lebensführung aufrecht erhalten können. "Das sind erfahrungsgemäß 75 Prozent der Leute", berichtet Kutscheid von seinen Erfahrungen in Bitburg. Auch in einem anderen Bereich sei inzwischen eine Lösung gefunden worden. Sollten die späteren Bewohner beim Führen ihres Haushalts Hilfe benötigen, "so ist vorgesehen, dass diese hauswirtschaftlichen Dienstleistungen gegen ein Entgelt vom Altenheim St. Klara übernommen werden", sagt Kutscheid abschließend.

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