Feinsinniger Humor gegen Depressionen

HERMESKEIL. (urs) Gespickt mit hintergründigem Humor: Kabarettist Frank Astor hat seinem heimischem Publikum amüsante Flip-Chart-Tipps fürs Leben serviert.

Unmittelbar vor der eigenen Haustür hat der Prophet in der Regel schlechte Karten. In Hermeskeil scheint das jedoch anders zu sein. Denn Frank Astor, ein Sohn der Stadt, hat sich bereits einen Namen als Kabarettist gemacht. Sein Programm "20 Methoden, sein Leben zu verplempern" lockte etwa 230 Neugierige zum "Seminarkabarett" in die Hochwaldhalle. "Ich wollte einfach mal wieder richtig lachen", sagt Rosemarie Piter. Das Kabarett mit Seminar-Charakter habe ihr sehr gut gefallen, sagt die Gusenburgerin über ihren ersten Abend bei Frank Astor. "Dass der gut sein soll", habe sie zuvor von anderen gehört, die ihn im vorigen Jahr in Hermeskeil erlebt hatten. Ihre Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Sehr schön seien Astors musikalische Einlagen wie auch das Einbeziehen des Publikums gewesen. So etwa seine Empfehlung an Piter, wegen ihrer verschränken Armhaltung vielleicht einmal einen Krankengymnasten aufzusuchen. Auch ihr Gatte Horst ist von dem gebürtigen Hermeskeiler überzeugt: "Der hat was auf dem Kasten." Karl-Heinz Klebba setzt noch eins drauf und spricht von einer "kabarettistischen Meisterleistung des Herrn Astor". Besonders gut habe ihm die Imitation von Gerhard Schröder gefallen. Das Hermeskeiler Mediziner-Ehepaar Renate Heege-Dohr und Karl Heege hat in erster Linie der "feinsinnige Humor" des Kabarettisten angesprochen. "Er hat ja ein bestimmtes Ziel - es ist nicht der platte Humor, es ist viel hintergründiger", sagt Renate Heege-Dohr. So wolle er mit dem Vorleben von "Depressionen, die wir uns selber machen" doch nur eines: "Er versucht, uns aufzuheitern." Schließlich stolperten im Alltag ja alle über die gleichen Probleme, findet Ehemann Karl, der in der Pause gebannt der zweiten Runde harrte. "Bisher sind wir sehr zufrieden, aber wir lassen uns gern überraschen."Gesangseinlagen kommen an

Auf jeden Fall sei Astor "ziemlich vielseitig", findet Dorothea Gorges, eine in Hermeskeil geborene Thiergartenerin. Super seien vor allem seine gitarrenbegleiteten Gesangseinlagen, fügt eine 57-Jährige aus Hermeskeil hinzu. Allerdings habe er ihr bei einem früheren Auftritt noch besser gefallen. Ein Neuhüttener hätte sich im ersten Teil des Abends mehr Neues gewünscht. Es sei in etwa das gleiche Programm wie im vorigen Jahr gewesen, so der 47-Jährige, dem es aber trotzdem sehr gut gefallen habe.

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