Finanzieller Kraftakt für Gusenburg

GUSENBURG. Ganz im Zeichen eines Großprojekts in Sachen Straßenbau steht das Jahr 2007 in Gusenburg. Auch finanziell bedeutet die neue Ortsdurchfahrt einen Kraftakt für die Kommune. Das beweist der Blick auf den aktuellen Etatplan, der insgesamt mit einem Defizit von rund 126 000 Euro abschließt.

Schon die Diskussionen der vergangenen Wochen um die geplanten Umleitungen (der TV berichtete) haben gezeigt: In Gusenburg nimmt der bevorstehende Ausbau der Landesstraße 147 eine überragende Stellung ein. Zunächst werden ab Frühjahr die Bagger auf der offenen Strecke zwischen Hermeskeil und dem Ortseingang Gusenburg rollen. Direkt im Anschluss wird die Hauptstraße durch das 1300-Einwohner-Dorf erneuert. Er gehe aber davon aus, dass 2007 nicht nur die Wasser- und Kanalleitungen installiert werden, betonte Heinz Schuh (CDU) in der jüngsten Haushaltssitzung des Gemeinderats. Der Ortsbürgermeister rechnet damit, dass zumindest im Oberdorf zwischen Sportplatz und der Einmündung zur Keller Straße als erstem von insgesamt drei Bauabschnitten schon mit der Fahrbahnerneuerung begonnen werden kann. Gusenburg bleibt bis 2008 Großbaustelle

Dass die seit langem erwartete und geforderte Sanierung der Durchgangsstraße durch den Ort erst 2008 beendet wird, ist jedoch schon heute klar. Im aktuellen Gusenburger Etatplan 2007, den der Rat einstimmig verabschiedete, wirft das Straßenbauprojekt seine Schatten bereits deutlich voraus. Zwar zahlt das Land die Fahrbahnerneuerung und die Verbandsgemeindewerke die Arbeiten am Kanal. Der Bau des Gehwegs und die neue Straßenbeleuchtung, für die insgesamt rund 540 000 Euro veranschlagt werden, ist aber Sache der Gemeinde. Die Kommune selbst übernimmt davon 40 Prozent der Kosten, den Rest finanziert die Gusenburger Bürgerschaft, die Ausbaubeiträge zahlen muss. Die komplette Last muss die Kommune hingegen bei der geplanten Umgestaltung der gemeindeeigenen Plätze entlang der Hauptstraße tragen, die unmittelbar mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt verbunden werden soll. Voraussichtlich 375 000 Euro wird die Gemeinde dafür investieren. Schließlich werden die Arbeiten an der L 147 auch zum Anlass genommen, Teilstücke von mehreren einmündenden Gemeindestraßen zu erneuern. Diese ergänzenden Straßenbauprojekte, für die ein Landeszuschuss erwartet wird, schlagen insgesamt mit 326 000 Euro zu Buche. Weil aber sowohl Gehwegbau als auch Platzgestaltung und Erneuerung der Gemeindestraßen wohl erst 2008 laufen, sind diese drei großen Kosten-Posten im aktuellen Gusenburger Etat lediglich als Verpflichtungsermächtigung vorgesehen. Damit sind die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, damit die Aufträge für diese Arbeiten bereits 2007 vergeben werden können. Für Schuh ist klar: "In Anbetracht dieser hohen Ausgaben müssen andere Investitionen auf das Allernotwendigste zurückgeschraubt werden." Allerdings weist der Ortsbürgermeister darauf hin, dass in den zurückliegenden 20 Jahren in Gusenburg "so gut wie keine Innerortsstraße ausgebaut wurde und nur Flickarbeiten gemacht wurden". Deshalb habe sich ein "kleiner Stau ergeben, der in diesem Bereich in Zukunft weitere Investitionen notwendig macht. Ohne Zuschüsse ist das aber nicht möglich", sagt Schuh. Was bereits im Jahr 2007 angepackt wird, ist schließlich der 90 000 Euro teure Endausbau im Neubaugebiet "Zum Bauernwald". Dort hat die Gemeinde inzwischen im ersten Bauabschnitt mit einer Ausnahme alle Grundstücke verkauft. Die meisten Häuser stehen schon seit längerem. Deshalb betont Schuh: "Wir können die Sache nicht mehr auf die lange Bank schieben und sollten die Arbeiten im ersten Bauabschnitt jetzt abschließen."

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