Flüchtlinge ziehen in frühere Pension

Reinsfeld · Die ehemalige Pension Zum Rösterkopf in Reinsfeld dient ab 1. November als Unterkunft für Flüchtlinge, die der Kreis Trier-Saarburg auf die Kommunen verteilen muss. 40 Asylbewerber sollen in dem Haus eine Bleibe finden. Ortsbürgermeister Rainer Spies will bei einer Bürgerversammlung am 13. Oktober für eine "gute Willkommenskultur" werben.

 Wird ab November zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt: die frühere Pension Zum Rösterkopf in Reinsfeld. TV-Foto: Axel Munsteiner

Wird ab November zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt: die frühere Pension Zum Rösterkopf in Reinsfeld. TV-Foto: Axel Munsteiner

Foto: (h_hochw )

Reinsfeld. Aus den Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (Afa) im Land werden dem Kreis Trier-Saarburg zurzeit wöchentlich etwa 40 Männer, Frauen und Kinder zugewiesen, für die er eine Unterkunft finden muss. "Wir halten im ganzen Kreis intensivst Ausschau nach Gebäuden, die dafür nutzbar sind", sagt Pressesprecher Thomas Müller.
In Reinsfeld war diese Suche zwischenzeitlich erfolgreich.
Die neuen, privaten Besitzer der früheren Pension Zum Rösterkopf - eine aus drei Personen bestehende Gesellschaft - werden das Haus in der Straße Im Flürchen vermieten. Es können dort nach Auskunft des Kreises insgesamt 40 Asylbewerber wohnen. Ein entsprechender Vertrag wurde bereits abgeschlossen. Über die Höhe der Miete - gezahlt wird vom Kreis eine monatliche Pauschalmiete für das gesamte Gebäude und kein Tagespreis pro Flüchtling - macht die Kreisverwaltung auf TV-Anfrage keine weiteren Auskünfte. Sie informiert aber darüber, dass die 40 Asylbewerber voraussichtlich ab 1. November die Zimmer in der früheren Pension Zum Rösterkopf beziehen sollen.
"Ihre Herkunftsländer sind uns im Voraus nicht bekannt. Es sollen auch Familien untergebracht werden", sagt Müller über die künftige Gemeinschaftsunterkunft in Reinsfeld.
Vertreter des Kreises werden auch am Dienstag, 13. Oktober, bei einer Einwohnerversammlung dabei sein. Dazu lädt die Gemeinde ab 19 Uhr alle Reinsfelder Bürger in die Kulturhalle ein. Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD) betont, dass es der Gemeinde beim Infoabend um zweierlei geht. "Wir wollen zum einen versuchen, den Bürgern etwaige Ängste zu nehmen. Zum anderen werben wir dafür, die Flüchtlinge vernünftig aufzunehmen und zu integrieren".
Anders als in den Erstaufnahmeeinrichtungen, wo sich die Asylbewerber wie zum Beispiel in der früheren Hermeskeiler Kaserne nur wenige Wochen aufhalten, bleiben die Flüchtlinge in Reinsfeld über einen längeren Zeitraum. Ausdrücklich spricht sich Spies im Gespräch mit unserer Zeitung dafür aus, "die Menschen, die hier in unseren Ort kommen, sehr freundlich willkommen zu heißen".
Dazu gehöre auch die Bereitschaft der Gemeinde, ihre Räume zur Verfügung zu stellen, wenn zum Beispiel auf ehrenamtlicher Basis Deutschkurse für die Asylbewerber in Reinsfeld angeboten werden sollten, so der Ortsbürgermeister.
Die Frage, ob in Reinsfeld weitere Gebäude für die Unterbringung von Flüchtlingen angemietet werden sollen, beantwortet der Kreis mit der Auskunft: "Bisher sind noch keine weiteren geplant."
Ortschef Spies sagt auf Nachfrage unsere Zeitung, dass er die Integration von 40 Asylbewerbern in Reinsfeld für machbar hält und er sich nicht darauf festlegen wolle, bei welcher Anzahl an Flüchtlingen eventuell "eine Belastungsgrenze für unser Dorf erreicht" wäre.

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