Fluktuation in der Fraktion

HERMESKEIL. Im Januar hatte Karl Heege das Amt des CDU-Fraktionssprechers im Hermeskeiler Stadtrat übernommen. Jetzt hat er es im nicht öffentlichen Sitzungsteil wieder abgegeben - "aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen", wie er selbst sagt. Noch steht kein Nachfolger fest.

Der 62-jährige Mediziner im Ruhestand, der zu den Leistungsträgern der jungen Partnerschaft zwischen Hermeskeil und dem polnischen Hel gehört, zog genau wie sein Vorgänger Karl-Heinz Dahlke einen Abschied in aller Stille vor. "Ich möchte im nicht öffentlichen Sitzungsteil eine Sachaussage machen" - mit diesen Worten kündigte er seinen Rücktritt an."Es ist an der Zeit, der Familie und auch der eigenen Gesundheit absoluten Vorrang einzuräumen", sagt Heege, der aufgrund seiner Eloquenz und seines immer ruhigen und freundlichen Auftretens zu den beliebtesten Kommunalpolitikern der Stadt gehört und auch weiter gehören wird, denn sein Mandat im Stadtrat wird er behalten. Heeges Rückblick auf seine zehnmonatige Amtszeit als Fraktionssprecher besteht nur aus Lob: "Es war eine kurze, aber angenehme Zeit. Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht, und ein stärkeres Miteinander im Rat wurde sichtbar."Wer wird die Fraktion in Zukunft führen? "Diese Frage bleibt vorerst offen, wir müssen das Thema ausführlich in der Fraktion besprechen", sagt Hermeskeils Stadtbürgermeisterin Ilona König. "Es gibt schon geeignete Kandidaten, die aber auch beruflich sehr stark eingespannt sind."Die Fluktuation an der Fraktionsspitze ist in der laufenden Legislaturperiode übrigens kein CDU-spezifisches Thema. Die SPD kann das genauso. Im Oktober 2000 trat der damalige Fraktionsvorsitzende Udo Moser während der öffentlichen Stadtratssitzung völlig überraschend aufgrund interner Unstimmigkeiten von seinem Amt zurück und auch gleich aus der Fraktion aus. Für ihn übernahm Sigurd Hein, der im Juni 2003 aus beruflichen Gründen zurücktrat. Seitdem sitzt Norbert Klinger an der Spitze, der die Fraktion bereits über zwei Legislaturperioden hinweg geführt und nach der Kommunalwahl 1999 auf eine Wiederwahl als Vorsitzender verzichtet hatte.

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