Förderverein will Freibad retten
HERMESKEIL. Die Menschen im Hochwald haben seit 2001 mit Energie und Konsequenz um den Erhalt des unverändert von der Schließung bedrohten Freibads in Hermeskeil gekämpft - und sie wollen es auch weiter tun. Am 31. März soll ein Förderverein "Rettet unser Freibad" gegründet werden.
"Wennwir jetzt nicht handeln, werden wir in diesem Jahr den letztenSommer erleben, den wir noch im Freibad Hermeskeil verbringendürfen." Claudia Fuchs weiß, wovon sie spricht. Die engagierteHermeskeilerin war Vorsitzende der "Bürgerinitiative Freibad",die 2001 mit aller Kraft gegen den Beschluss desVerbandsgemeinderats gekämpft hatte, das Freibad nicht mehr zuöffnen. Der Kampf endete mit einem Sieg, obwohl der Bürgerentscheid Freibad - der erste im Hochwald - verloren ging. Im Mai 2001 stimmten 3150 Wahlberechtigte der Verbandsgemeinde Hermeskeil für eine Öffnung des Freibads. Laut Gemeindeordnung 432 zu wenig. Dennoch nahm der Verbandsgemeinderat seinen Schließungsbeschluss zurück.
Danach ging die Auseinandersetzung weiter. Das Freibad musste saniert werden - darin waren sich Bürgerinitiative, Verbandsgemeinderat und Verwaltung einig. Allein die Instandsetzung und Herstellung der Betriebsbereitschaft kosten 51 000 Euro pro Jahr. Die Bürgerinitiative setzte sich für den Erhalt des 50-Meter-Beckens ein, Becken dieser Größe sind mittlerweile eine Seltenheit in der Freibad-Landschaft.
Das Ende des 50-Meter-Beckens
Doch dieser Kampf endete mit einer Niederlage. Der Plan zur Komplett-Sanierung des Freibads, der schließlich nach langen Diskussionen vom Verbandsgemeinderat abgesegnet wurde, umfasst den Neubau eines separaten Umkleidegebäudes mit Warmwasserduschen, sanitären Anlagen und Behinderteneinrichtungen, die Neugestaltung des Kiosk-Bereichs und die Verkleinerung des Schwimmerbeckens auf 25 mal 16 Meter. 2,75 Millionen Euro wird diese Umgestaltung des Freibads kosten. "Als diese Sanierung beschlossen wurde, konnten wir noch davon ausgehen, diese Summe zusammen zu bekommen", sagt dazu Bürgermeister Michael Hülpes.
Heute sieht die Lage anders aus. Auf der Förderliste steht Hermeskeil ganz weit hinten, und ohne Fördergelder ist der erfolgreiche Abschluss dieser Sanierung so wahrscheinlich wie ein Auftritt von Jennifer Lopez in der Hochwaldhalle. Denn die Kassen sind leer. In der Haushaltsdebatte des Verbandsgemeinderats bezweifelte die Verwaltung, ob das beschlossene Sanierungskonzept überhaupt umgesetzt werden kann (der TV berichtete).
Das Freibad ist deshalb wieder in Gefahr, die Situation hat sich seit 2001 trotz aller Bemühungen und Auseinandersetzungen nicht verändert. In dieser Situation wollen Claudia Fuchs und ihre Mitstreiter den Kampf um das Freibad wieder aufnehmen. Ein Förderverein "Rettet unser Freibad" soll gegründet werden.
"Ein Aktivkreis von 15 Interessierten hat lange über diese Situation diskutiert und erkannt, dass jetzt dringend gehandelt werden muss", sagt Fuchs im Gespräch mit dem TV . "Das Bad muss dem Hochwald und vor allem den Kindern erhalten bleiben." Die Kinder durften übrigens beim Bürgerentscheid 2001 nicht mit abstimmen.
Der Förderverein werde zwei Schwerpunkte verfolgen: "Wir müssen die Menschen wachrütteln. Wir müssen dafür sorgen, dass die Besucherzahlen steigen. Und wir müssen Gelder beschaffen, damit die Instandhaltung bis zur Sanierung gewährleistet ist", so Claudia Fuchs. Denn bis die Fördergelder fließen, wenn sie es jemals tun, können noch viele Jahre vergehen. "Soll das Freibad bis dahin geschlossen bleiben und wird es dann überhaupt noch einmal geöffnet? Diese Gefahr ist uns zu groß."
Gründungsversammlung am 31. März
Der Förderverein will "näher dran sein" an der Entscheidungsfindung über die Zukunft des Freibads und "Dinge tun, die die Verbandsgemeinde vernachlässigt". Der erste Auftritt des jungen Vereins soll auf der Hochwald-Gewerbeschau am 12. und 13. April stattfinden.
Doch vorher muss er gegründet werden. Dazu laden Claudia Fuchs und der Aktivkreis am Montag, 31. März, ab 19 Uhr ins Hotel Erbeskopf ein. "Wir wollen an diesem Abend generell über das Thema Freibad diskutieren und besprechen, auf welcher personellen und finanziellen Basis der neue Förderverein stehen und agieren soll."
