"Frieden ist nicht selbstverständlich"

HERMESKEIL. "Deutschland ist ein zuverlässiger internationaler Partner und Verbündeter und nach den USA der größte Truppensteller für Auslandseinsätze", betonte Oberstleutnant Roderich Kiesewetter, Kommandeur der Hermeskeiler Artilleristen, beim feierlichen Gelöbnis der Rekruten.

 Stellvertretend für alle Rekruten spricht die Abordnung den Gelöbniseid mit der Hand auf der Truppenfahne. 2002 fand das Gelöbnis auf der Grimburg statt, 2001 auf dem Neuen Markt.Foto: Jörg Pistorius

Stellvertretend für alle Rekruten spricht die Abordnung den Gelöbniseid mit der Hand auf der Truppenfahne. 2002 fand das Gelöbnis auf der Grimburg statt, 2001 auf dem Neuen Markt.Foto: Jörg Pistorius

254Grundwehrdienstleistende des Panzerartillerie-Lehrbataillons 345Kusel und des Raketenartillerie-Lehrbataillons 52 Hermeskeillegten gestern Nachmittag in der Hochwaldkaserne vor den Augenvon mehreren hundert Angehörigen und geladenen Gästen ihrGelöbnis ab. Neben den üblichen Wünschen, den Grundwehrdienst alsHerausforderung und den Charakter prägendes Erlebnis zu sehen,waren die Auslandseinsätze und die heutige Rolle der BundeswehrThemen der Festansprachen. Die Rekruten haben sechs harte Wochen hinter sich. Nach dem Start im Januar forderte ihnen die Grundausbildung einiges ab. Höhepunkt war das Winter-Biwak kurz vor dem Gelöbnis: eine Woche im Gelände bei konstanten Minustemperaturen. Diese Woche hat ihre Spuren hinterlassen. Nicht jeder der Angetretenen hielt das lange Stillstehen der Gelöbniszeremonie durch. Einige klappten zusammen, die Sanitäter hatten einiges zu tun. "Das ist doch immer so", beruhigte ein erfahrener "Gedienter" eine besorgte Mutter in der Menge der Angehörigen. "Denen fehlt nichts, die stehen gleich wieder auf." Genau so war es.

Oberstleutnant Roderich Kiesewetter, Kommandeur des Raketenartillerielehrbataillons 52 Hermeskeil, wies in seiner Ansprache auf die Vergrößerung des Standorts im Hochwald hin. "Wir wachsen um eine schießende Batterie und eine Ausbildungsbatterie auf 849 Soldaten an." Er erinnerte an den Tag der offenen Tür am 14. Juni.

Die Auslandseinsätze gehören in der heutigen Zeit zum Bild der Bundeswehr, so Kiesewetter. "Allein schon diese vielen Einsätze vom Balkan bis zum Kap Horn zeigen deutlich, dass wir unsere Pflichten als Partner und Verbündeter erfüllen."

"Frieden ist nicht selbstverständlich", betonte Landrat Richard Groß und zitierte: "Wenn du Frieden willst, sei für den Krieg gerüstet." Die Auslandseinsätze verdienen "besonders in Zeiten wie diesen" den Dank der Gesellschaft.

Der Landkreis Trier-Saarburg, so Groß, wolle ein guter Gastgeber sein. "Der Dienst bei der Artillerie erfordert den Umgang mit gefährlichen Materialien. Doch ein Blick auf die Unfallstatistik zeigt, dass der gefährlichste Teil die Fahrt nach Hause am Wochenende ist."

Der Erhalt des Friedens stehe im Mittelpunkt aller Bemühungen, so Groß. Im Bezug auf das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA sagte er: "Wenn zwei Freunde sich darüber streiten, wie man den Frieden am besten gewährleisten kann, dann ist das in Ordnung, solange sie dabei Freunde bleiben."

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