Fünf Feiertage und ein Kunstwerk in der Kirche

REINSFELD. Immer wenn der Schutzpatron Namenstag hat, lockt Reinsfeld mit einem großen Fest und einem außergewöhnlichen Kunstwerk tausende Besucher an. Am Freitag beginnt im Hochwaldort die Remigiuskirmes, deren Programm diesmal auf fünf Tage ausgeweitet wurde. Ab Sonntag kann zudem in der Pfarrkirche der neue, farbenprächtige und handgemachte Erntedankteppich der Frauengemeinschaft bewundert werden.

"Diesmal sind auf jeden Fall Schausteller und Fahrgeschäfte da" - diese Aussage von Florian Marx wird für die Reinsfelder, die der am Freitag startenden traditionellen Remigiuskirmes entgegenfiebern, die vielleicht wichtigste Nachricht sein. Zur Erinnerung: Im vorigen Jahr hatte eine Kirmes ohne die angekündigten Karussells vor allem bei den Kindern und Jugendlichen für lange Gesichter gesorgt. Buntes Programm für jeden Geschmack

Mit dem Brüderpaar Florian und Manuel Marx gibt es 2006 aber neue Veranstalter und damit auch einige Neuerungen im Programm (siehe Extra). Die Wichtigste: Statt an vier wird 2006 in Reinsfeld fünf Tage lang Kirmes gefeiert. "Das liegt natürlich in erster Linie am Termin. Es hat sich einfach angeboten, den Feiertag am 3. Oktober noch mit reinzunehmen", sagt Florian Marx. Im Mittelpunkt steht dann am Tag der deutschen Einheit vor allem der Radweg, der bekanntlich direkt an Festplatz und Festzelt entlangläuft. Von Hermeskeil und Kell wird ab 14 Uhr eine Sternfahrt nach Reinsfeld starten, wo anschließend eine Modenschau mit Fahrradbekleidung präsentiert wird. Doch der Reihe nach: Als einen der "Höhepunkte" im Programm bezeichnet Marx bereits die Auftaktveranstaltung am Freitagabend. Immerhin könne sich das Publikum beim Kirmesrock auf "gleich drei Top-Bands für lau" freuen, betont er. Im Festzelt treten ab 20 Uhr die Gruppen "Moya", "Rockshox" und "JomTones" auf. Viel versprechen sich die neuen Veranstalter nach dem traditionellen Fassanstich auch von den "Büddenbachern", den Hauptakteuren am Samstagabend. "Das sind acht Leute, die Musik für alle Altersklassen spielen und richtig gut Stimmung machen", verspricht Marx. Der Kirmes-Sonntag (1. Oktober) steht dann ganz im Zeichen der Familie und hat für die Besucher sogar eine Überraschung parat. "Zur Krönung des Abends wird ein Überraschungsgast für Spaß und Stimmung sorgen", kündigen die Veranstalter an. Am Kirmes-Montag (2. Oktober) stehen schließlich eine "Nach der Arbeit-Party" und der Auftritt der Band "Kuschelweich" auf dem Programm. Doch nicht nur der Kirmes wegen lohnt sich in nächster Zeit ein Besuch im 2500-Einwohner-Ort. Ab Sonntag, 1. Oktober, ist in der Pfarrkirche ein außergewöhnliches Kunstwerk zu sehen, das wie immer "Natur pur" ist, sich zum "Publikumsrenner" entwickelt und die Reinsfelder Frauengemeinschaft weit über die Grenzen des Hochwalds bekannt gemacht hat. Zum mittlerweile 17. Mal haben sie einen farbenprächtigen Erntedankteppich aus abertausenden Samen, Körnern und Blütenblättern gefertigt, der wie ein Puzzle aus mehreren Teilen besteht und jetzt auf einer großen, kreisrunden Platte vor dem Altar liegt. "Deinen Tod verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir", heißt diesmal der Titel des Bildes, dessen Vorlage ein Gemälde der indischen Künstlerin Lucy d' Souza-Krone war. Das biblische Motiv zeigt Jesus als Lebensbaum, der aus Lavendel, Thymian, Mohn und Ringelblumen gestaltet wurde. Neben ihm stehen als Zeugen der Kreuzigung Maria in einem Kleid aus gelben Linsen und der Jünger Johannes in einem grünen Gewand aus Petersilie und Rhabarberblüten. "Wir haben die Arbeitsstunden zwar noch nie aufgeschrieben. Alles in allem sind es aber bestimmt über 600", berichtet die Vorsitzende Elfriede Hanke. Doch diese Arbeit machen sich die zirka zwölf Damen, die an der Gestaltung des Kunstwerks aus Körnern beteiligt sind, gerne. Denn: "Die Leute kommen aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland angereist, um sich den Erntedankteppich anzuschauen", berichtet Hanke stolz. Ausstellung des Teppichs für einen guten Zweck

Und: Wie immer verfolgen die Reinsfelder Frauen mit der Ausstellung auch einen guten Zweck. Die Spenden der Besucher werden nämlich dazu verwendet, Medikamente für ein Buschkrankenhaus in Ghana zu beschaffen. Der Erntedankteppich 2006 ist zusammen mit den Exemplaren aus den Vorjahren 2005 und 2004 bis Sonntag, 22. Oktober, in der Remigiuskirche ausgestellt. Das Gotteshaus ist täglich von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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