Für Hundehalter wird es etwas teurer

Neuhütten · Der Gemeinderat Neuhütten hat bei den Steuern der Ortsgemeinde ein wenig nachjustiert. Davon betroffen sind unter anderem Grundstücksbesitzer.

Neuhütten Sollen wir die Steuern erhöhen oder nicht? Vor dieser Frage stehen Ortsgemeinden nicht selten, wenn sie ihren Haushaltsplan für das nächste Jahr aufstellen wollen. Denn mit steter Regelmäßigkeit weist die kommunale Aufsichtsbehörde in Trier die Gemeinden darauf hin, dass sie ihre Einnahmequellen möglichst voll ausschöpfen sollten. Das hat die Behörde auch im Fall Neuhütten getan. Der Gemeinderat hat deshalb am Donnerstagabend beschlossen, die Abgaben für Hunde- und Grundstücksbesitzer anzuheben.
"Die Anpassung der Hebesätze liegt bei uns immer wieder auf dem Tisch", leitete Ortsbürgermeister Peter Kretz die Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt ein. Seine persönliche Empfehlung sei deshalb, die Steuern anzuheben, sich dabei aber an den Nachbarorten zu orientieren. "Es wäre ja keinem Gewerbetreibenden zu erklären, warum er bei uns mehr bezahlen soll als zum Beispiel in Züsch", begründete Kretz seinen Vorschlag. Der Rat entschied einstimmig, die Gewerbesteuer bei 365 Prozent zu belassen. Derselbe Hebesatz gilt auch in Züsch. Bei den Abgaben für landwirtschaftliche Grundstücke (Grundsteuer A) und für bebaute oder bebaubare Grundstücke (Grundsteuer B) steigt der Prozentsatz jeweils von 400 auf 450.
Länger diskutiert wurde über die Erhöhung der Hundesteuer. Bei den Abgaben für die Vierbeiner liege Neuhütten im Vergleich mit anderen Orten in der Verbandsgemeinde Hermeskeil schon "im oberen Bereich", erläuterte Kretz. Teurer seien lediglich Gusenburg, Hermeskeil und Spitzenreiter Reinsfeld mit 60 Euro für den ersten Hund. Er halte es dennoch für angebracht, auch "an dieser Stellschraube zu drehen", sagte der Ortschef. Im Ort gebe es viele Hunde, von denen nicht wenige "ihre Notdurft auf gemeindeeigenen Flächen verrichten". Dieses Problem sei aus seiner Sicht mit dem Aufhängen von Automaten, an denen sich Hundehalter Plastiktüten zum Aufsammeln der Hinterlassenschaften herausnehmen könnten, nicht zufriedenstellend zu lösen. Besonders "gefährlich" werde es, wenn der Hundekot auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und Viehweiden gelange und dort über das Gras ins Futter der Tiere. "Sechs Euro mehr wären nicht viel, aber damit setzen wir immerhin ein kleines Zeichen", sagte Kretz.
Dem stimmten auch die Ratsmitglieder zu.
Der erste Beigeordnete Hermann-Josef Bier betonte, dass sicher nicht alle Hundehalter "rücksichtlos" seien. Aber es gebe im Ort schon einige Ecken und Wege, die praktisch als "Hundeklo" genutzt würden.
Die Abgaben hat der Rat wie folgt festgelegt: Für den ersten Hund sind in diesem Jahr 54 statt bislang 48 Euro fällig. Für den zweiten Hund steigt der Betrag auf 84 Euro, für den dritten Hund auf 120 Euro. Die Steuern für gefährliche Hunde wurden nicht verändert.Extra: BEWERBERIN FÜR DORFBEGLEITER-JOB


Gemeinsam mit Züsch sucht die Ortsgemeinde Neuhütten einen sogenannten Dorfbegleiter (TV vom 10. März). Er oder sie soll Ortsbürgermeister, Gemeinderat und Dorfgemeinschaft bei der Umsetzung von Projekten unterstützen, aber auch eigene Ideen für eine positive Dorfentwicklung einbringen. Für Neuhütten setzt Ortschef Peter Kretz darauf, dass er beim Aufgreifen von Ideen aus der aktuellen Dorfmoderation entlastet wird: "Der Output ist so groß, da brauchen wir jemanden an unserer Seite." Im Neuhüttener Rat hat sich nun eine Bewerberin vorgestellt. Die junge Frau aus Hermeskeil arbeitet bei der Landwirtschaftskammer in Trier im Referat Regionalentwicklung und ist durch die TV-Berichterstattung auf die Stellenanzeige aufmerksam geworden. Ob sie den Job übernimmt, steht laut Kretz noch nicht fest: "Aber der erste Eindruck war sehr positiv." Die Dorfbegleiterin würde drei Jahre lang für 450 Euro im Monat beschäftigt. 300 Euro davon sind über einen Zuschuss der Stiftung Zukunft in Trier-Saarburg gedeckt, je 75 Euro würden Züsch und Neuhütten übernehmen. Klappt es mit der Kandidatin, wären die Hochwald-Orte Vorreiter bei dem kreisweiten Pilotprojekt. Bislang hat nur Aach (VG Trier-Land) eine Förderung für einen Dorfbegleiter beantragt.

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