Für den Ernstfall gut gerüstet

HERMESKEIL. Was wäre, wenn? An die 60 Feuerwehrleute und Rettungskräfte haben in Hermeskeil den Ernstfall geprobt. Bei einem inszenierten Unfall mit anschließendem Gebäudebrand mussten sie ihr Können in Sachen Lebensrettung und Brandbekämpfung unter Beweis stellen.

 Spektakulär: Vor zahlreichen Zaungästen probt die Hermeskeiler Stützpunktfeuerwehr mit ihren Helfern den Ernstfall. Foto: Ursula Schmieder

Spektakulär: Vor zahlreichen Zaungästen probt die Hermeskeiler Stützpunktfeuerwehr mit ihren Helfern den Ernstfall. Foto: Ursula Schmieder

Die Bevölkerung ist umfassend informiert. Alle wissen, was sich hier vor ihren Augen abspielt, ist gestellt. Kein Grund zur Panik also bei der Jahreshauptübung der Stützpunktfeuerwehr Hermeskeil. Doch das Szenario wirkt dennoch beängstigend. Denn wie leicht könnte einmal Ernst werden aus dieser vorsorglichen Übung. Diese nimmt ihren Anfang mit einem schwer beladenen Lastwagen, bei dem die Bremsen versagen. An der Einmündung der Züscher Straße in die Saar- und die Koblenzer Straße rammt der LKW ein Auto und schleudert es gegen eine Hauswand. Zwei Fahrzeuginsassen werden eingeklemmt und schwer verletzt. Doch damit nicht genug: In der Gaststätte, an der der LKW schließlich zum Stehen kommt, bricht auch noch ein Feuer aus.Menschenrettung und Löschen zu gleicher Zeit

Die rund 60 Einsatzkräfte, darunter etwa 40 Leute der Hermeskeiler Wehr, haben alle Hände voll zu tun. Die im Auto eingeklemmten Personen befreien sie mit Rettungsschere, Spreizer und Bergestützen. Währenddessen arbeiten sich Kollegen über eine Rettungsplattform zu den Lastwageninsassen vor. Die Versorgung der Verletzten gewährleisten unter der Leitung von Stephan Knippel zehn Helfer der DRK-Rettungswache Hermeskeil, die mit drei Fahrzeugen vor Ort ist. Parallel zur Versorgung der Verletzten beginnen die Löscharbeiten in dem mehrgeschossigen Haus mit Gaststätte, Blumenladen, Kosmetikstudio und Wohnung. Dabei ist Eile geboten. Dank den Sprungrettern der Feuerwehr Nonnweiler sowie der Drehleiter der Hermeskeiler Wehr haben die zwei Trupps mit schwerem Atemschutz die Lage schnell im Griff. Zu dem Großeinsatz rückte die Stützpunktwehr Hermeskeil unter Einsatzleiter Peter Moser mit sieben Fahrzeugen aus. Die Absicherung der einseitig gesperrten Einsatzstelle übernahmen der städtische Bauhof und die Polizeiinspektion Hermeskeil. Die Bilanz von Hermeskeils Wehrführer Christoph Borresch, der die Übung geplant und organisiert hatte, ist positiv. Borresch: "Die Übung hat hervorragend geklappt." Auch bei der Menschenrettung, erstmals mit Rettungsplattform, sei alles reibungslos verlaufen. Die Plattform, eine Art Gerüst, sei für Notarzt und Helfer eine Erleichterung. Selbst das Wetter hatte während des nur halbstündigen Einsatzes ein Einsehen - aber nicht länger als nötig. Kaum war die Übung abgeschlossen, setzte heftiger Regen ein. Eine deutliche Anerkennung für die Rettungskräfte ist das große Interesse der Bevölkerung, die dicht gedrängt das Geschehen verfolgte. "Wir haben immer einen guten Zuspruch bei unseren Übungen", freut sich Wehrführer Borresch.

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