Fusion: Erst fragen, dann reden

Hermeskeil/Thalfang · Die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil ist grundsätzlich dazu bereit, kurzfristig mit den Thalfangern Sondierungsgespräche über eine mögliche Fusion zu führen. Vorher wollen die Hermeskeiler von ihren Nachbarn aber noch einige Fragen beantwortet haben.

Hermeskeil/Thalfang. Die VG Hermeskeil wird in Sachen Kommunalreform wohl noch vor der Landtagswahl im Frühjahr 2016 Gespräche mit den Thalfangern führen. Das ist das Ergebnis der Debatte am Mittwoch im Hermeskeiler VG-Rat. "Es wird in diesem Sondierungstreffen aber noch nicht um konkrete Verhandlungen gehen. Wir wollen erst einmal herausfinden, was wir vor einer möglichen Fusion alles regeln müssten", sagte der Hermeskeiler Bügermeister Michael Hülpes (CDU) gestern auf TV-Nachfrage. Zunächst werden die Thalfanger aber Post von ihren westlichen Nachbarn erhalten. Der Inhalt: ein Katalog mit Fragen.

Damit folgten die Hermeskeiler Politiker einstimmig einem Vorschlag, den VG-Büroleiter Werner Haubrich in der Sitzung gemacht hatte. Er rief in Erinnerung, dass es vor einigen Jahren schon einmal Sondierungsgespräche zwischen beiden VG gab. Damals war es so, dass die Thalfanger ihrerseits im Vorfeld einen 20-seitigen Fragekatalog an die Hermeskeiler geschickt hatten. Die Thalfanger wollten auf diesem Weg einige Hermeskeiler Grunddaten - etwa die Höhe der Wassergebühren oder der Schulden - in Erfahrung bringen. Nun werden die Hermeskeiler dies in umgekehrter Richtung tun. Der vom VG-Rat eingeschlagene Weg, unterschied sich vom ursprünglichen Standpunkt Hülpes. Der Bürgermeister hatte am noch 29. September im TV betont, "dass es "zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll ist, in Verhandlungen einzutreten". Ähnlich äußerte er zunächst auch in der Ratssitzung. Er wies zudem erneut darauf hin, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen nach der Landtagswahl wahrscheinlich nochmals ändern werden. Hinzu komme als zusätzliche Hürde die Kreisgrenze.

Paul Port äußert eine abweichende Meinung. Die Thalfanger wünschten doch gar keine konkreten Fusionsverhandlungen, sondern es gehe zunächst lediglich um "lose Gespräche". "Ich finde, man kann sich doch mal zusammensetzen. Wir sollten vorbereitet sein, weil wahrscheinlich alles ganz rasch gehen wird, wenn die Wahl gelaufen ist", sagte der Mann von der Fraktion Bürger für Bürger (BFB). Der Rat schloss sich Ports Ansinnen in Verbindung mit Haubrichs Vorschlag an.

Hintergrund der Thalfanger Anfrage ist, dass die VG nach dem Willen des Landes bei der zweiten Stufe der Kommunalreform dabei ist und bis 2019 eine Gebietsänderung vornehmen soll.
In einem separaten Beschluss bekräftigte der Hermeskeiler Rat unisono seine früheren Entscheidungen und erklärt sich erneut zur Aufnahme von Malborn und Neunkirchen bereit. In beiden Orten gab es in der Vergangenheit klare Bürgervoten für einen Wechsel nach Hermeskeil. ax

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