Ganz Deutschland schaut auf Gusenburg

An Heiligabend wird ganz Deutschland auf Gusenburg schauen. Die Christmette der ARD wird live aus der dortigen Pfarrkirche übertragen. Das Schweizer Fernsehen wird die Sendung übernehmen, die auch in Österreich zu sehen sein wird.

 Die Christmette der ARD wird in diesem Jahr live aus der Pfarrkirche Gusenburg übertragen.TV- Foto: Herbert Thormeyer

Die Christmette der ARD wird in diesem Jahr live aus der Pfarrkirche Gusenburg übertragen.TV- Foto: Herbert Thormeyer

Gusenburg/Waldrach. Das diesjährige Weihnachtsfest wird vielen Menschen in der Region unvergessen bleiben. Denn wenn am 24. Dezember ab 23 Uhr die Christmette der ARD über die Bildschirme flimmert, wird praktisch ganz Deutschland in Gusenburg zu Gast sein. Die Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil-Gusenburg-Züsch-Damflos bereitet sich seit Wochen auf dieses Großereignis vor. Allen voran die Chöre und Musiker, die der 75-minütigen nächtlichen Messe einen festlichen Rahmen verleihen werden. Die musikalische Gesamtleitung liegt in Händen von Dekanatskantor Rafael Klar, der derzeit mit einem Frauenchor der Pfarreiengemeinschaft und einer achtköpfigen Männerschola in Gusenburg probt. Parallel dazu übt Chorleiter Gottfried Ganz mit den 33 Sängern des Männergesangvereins Germania Neuhütten 1912.

Die instrumentale Begleitung übernehmen ein Bläserquartett, der aus Züsch stammende Trompeter Stefan Butterbach und Organist Luc Croizé-Pourcelet.

Mit einem Sechser im Lotto zu vergleichen



Dass die diesjährige Live-Sendung der ARD aus dem Hochwald in den deutsprachigen Raum übertragen wird, ist mit einem Sechser im Lotto zu vergleichen. Denn das Auswahlverfahren, nach dem die ARD im Wechsel Rundfunkanstalten wie den Südwestrundfunk (SWR) betraut, ist kompliziert. Kalle Grundmann, Rundfunkbeauftragter des Bistums Trier, kann sich nur an eine aus dem Bistum Trier ausgestrahlte ARD-Christmette erinnern. Und die sei 1990 im Saarländischen Rundfunk zu sehen gewesen, da sie in Saarbrücken aufgezeichnet wurde.

Dass nun die Wahl auf die Gusenburger Pfarrkirche "Erscheinung des Herrn" (Heilige Dreikönige) fiel, ist einem Zufall zu verdanken. Denn Grundmann kennt den dortigen Pfarrer Clemens Grünebach, Dechant des Dekanates Hermeskeil-Waldrach, von einer früheren Radioübertragung. Ein weiterer entscheidender Faktor war, dass mit Rafael Klar ein Kirchenmusiker vor Ort ist, bei dem ein solches Projekt in guten Händen ist. Grünebach hatte daher ohne Bedenken eingewilligt.

Bereits kurz nach dem Vorjahres-Weihnachtsfest hätten sie sich die Kirchen der Pfarreingemeinschaft angeschaut, erzählt Grünebach. Weil Grundmann eine Dorfkirche vorschwebte und Hermeskeil damit ausschied, sollte die Christmette aus der imposanten Barock-Kirche Züsch übertragen werden. Allerdings war das aus technischen Gründen problematisch.

Die Empore erwies sich als zu klein, und die Kameraführung stieß an Hürden wie die ungünstige Position der Säulen oder den zu steilen Winkel auf den Altar hinab.

Außerdem schreckte das Fernsehteam das problematische Handynetz ab.

Daher werden ab dem vierten Advent rund 50 Fernsehleute das knapp 1300 Einwohner zählende Gusenburg bevölkern.

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