"Gasexplosion" als Alarmübung

Am Samstagnachmittag probten die Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil bei einer Alarmübung den Ernstfall auf dem Gelände der Firma Knauf Dämmstoffe in Hermeskeil.

Hermeskeil. Ein explodierter Dampfkessel, ein sich dadurch schnell ausbreitender Brand in den umliegenden Hallen und zahlreiche verletzte Mitarbeiter: Dies sind die ersten Informationen, die der Einsatzleitung um 14 Uhr über den fiktiven Unglücksfall in der Firma Knauf Dämmstoffe vorliegen.Die Freiwillige Feuerwehr Hermeskeil trifft als erste Rettungseinheit am Unglücksort ein. Der Einsatzleiter verschafft sich einen vorläufigen Überblick über die Gefahrenlage, alarmiert die Feuerwehr Reinsfeld sowie weitere Wehren. Priorität hat in diesem Moment das Retten der Arbeiter.Wehren arbeiten Hand in Hand und leisten gute Arbeit

Schnell muss alles gehen, aber hochkonzentriert. Doch um so weit zu gelangen muss ganz "nebenbei" auch noch das Feuer unter Kontrolle gebracht und der Brand gelöscht werden. Parallel dazu rücken weitere Einsatzkräfte an, um die Feuerwehr Hermeskeil bei der Rettung der insgesamt 16 Verletzten und Vermissten zu unterstützen. Sie sind unter den Trümmern der eingestürzten Gebäudeteile verrschüttet und haben Brandwunden.Um die Opfer möglichst schnell erstversorgen zu können, werden sogenannte "Verletzten-Sammelstellen" eingerichtet. Von dort aus können diese dann vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden.Diverse Schwierigkeiten stehen den Arbeiten im Weg: Geschockte und verwirrte Mitarbeiter versuchen sich immer wieder, der Erstversorgung zu entziehen. Da in den Hallen Styropor produziert und gelagert wird, kommt es außerdem zu einer großen Rauchentwicklung, die sich zu einer gesundheitlichen Gefahr entwickeln könnte.Unterdessen versucht das Technische Hilfswerk Hermeskeil (THW), mit Ölsperren eine Wasserverschmutzung des angrenzenden Dörrenbachs zu verhindern. Kreisfeuerwehrinspektor Ortwin Neuschwander betonte die Wichtigkeit des "geordneten Einsatzes". So wurden nicht alle Einheiten sofort zur Unglücksstelle geleitet, sondern zentral zu einer Bereitschaftsstelle beordert. "Der Einsatz der Rettungskräfte muss ein verzahntes System ergeben", informiert Neuschwander. Am Ende der Übung zeigten sich die Verantwortlichen zufrieden. "Die Übung ist insgesamt gut gelaufen, ich bin zufrieden", äußerte sich Wehrleiter Christoph Borresch. Lediglich bei der Koordination der einzelnen Rettungseinheiten durch die Einsatzleitung gab es noch Optimierungsmöglichkeiten, die in der Nachbereitung der Großübung analysiert werden.Neben insgesamt circa 160 Einsatzkräften der Feuerwehren der VG Hermeskeil waren das Technische Hilfswerk Hermeskeil, Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes und der Malteser sowie die Polizeiinspektion Hermeskeil an der Großübung beteiligt.Der Schwerpunkt der Alarmübung, die in diesem Umfang alle drei bis vier Jahre durchgeführt wird, lag in der Koordination und Alarmierung der einzelnen Rettungskräfte aus der VG. Deshalb wurde der Wehrleiter Borresch in der Einsatzleitung durch die Führungsstaffel der VG Hermeskeil, die Führungsgruppe des Kreises Trier-Saarburg sowie durch die Sondereinsatzgruppe Saar-Hochwald des DRK unterstützt.

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