Gemeinde Greimerath kürt Sieger ihres Ideenwettbewerbs für den neuen Dorfplatz

Greimerath · Wie könnte ein neu gestalteter Dorfplatz aussehen? Dazu hat sich die Ortgemeinde Greimerath (Kreis Trier-Saarburg) Vorschläge von Landschaftsarchitekten aus ganz Deutschland eingeholt. Die besten Entwürfe wurden jetzt von Fachleuten prämiert und den Bürgern vorgestellt.

Der Ortskern von Greimerath soll sich verändern. Denn die Gemeinde nimmt an einem Förderprogramm zur Entwicklung ländlicher Zentren teil. Bund und Land geben dem 1000-Einwohner-Ort rund 2,3 Millionen Euro für einen Zeitraum von acht Jahren.

Als Startprojekt wollen die Greimerather ihrem Festplatz ein neues Gesicht verpassen. Er soll zum barrierefreien Generationentreffpunkt werden. Ideen dafür sollte ein europaweiter Architektenwettbewerb liefern. Eine Fachjury hat nun die besten Entwürfe prämiert. Was sie vorschlagen, haben sich etwa 50 Bürger am Montagabend in der Grundschule angeschaut.

Insgesamt zehn Entwürfe waren eingereicht worden. Ihre Vor- und Nachteile stellte Klaus Bierbaum, Landschaftsarchitekt aus Mainz und Vorsitzender des Preisgerichts, den Gästen vor, zu denen auch Verbandsbürgermeister Martin Alten zählte. "So einen Wettbewerb gibt es nicht alle Tage", sagte Bierbaum. Für Greimerath sei das Verfahren eine gute Wahl gewesen, weil es "Alternativen aufgezeigt" und "auf Dinge aufmerksam gemacht" habe, die man sonst vielleicht nicht gesehen hätte. Es sei nicht darum gegangen, den Platz "groß und teuer" zu gestalten, sondern die "besondere Lage" und die gewünschten Funktionen einzubeziehen. "Es sollte ein Raum geschaffen werden, in dem man sich wohlfühlt." Schnell aussortiert habe man, "was nicht ins Ortsbild passt".

Der Gemeinderat hatte den Planern laut Ortsbürgermeister Edmund Schmitt "wichtige Parameter" vorgegeben. Auch die Bürger hatten 2015 in einem Workshop erarbeitet, was sie sich wünschten. Aus dem asphaltierten Parkplatz soll ein "attraktiver Ortseingang" werden, dem Busse und LKW künftig fernbleiben. Gewünscht wurde eine Bühne für Veranstaltungen, eine barrierefreie Toilette und Platz fürs Kirmesfestzelt. Die neue Gestaltung sollte das Umfeld mit Bushaltestelle gegenüber, Spielplatz und Bach-Aue einbeziehen.

Am besten gelöst hat diese Aufgabe das Büro Faktorgrün aus Freiburg. Der Entwurf "öffne" den Platz "sehr schön" zum renaturierten Eselsbach, lobte Bierbaum. Andere Vorschläge hätten diesen Bereich durch die Bepflanzung nahezu "abgeriegelt". Platz und Bach-Aue sollten "ineinander fließen", erläuterte Ricardo Patings vom Siegerbüro seinen Ansatz. Man greife die geschwungene Form des Bachlaufs in einem "Aktionsband" wieder auf, das Platz für Angebote wie Fitness-Parcours, Boule, Tischtennisplatte und eine Grillstelle biete.

Zum Bach führen Rasenstufen aus Sandstein. In die Holzbühne sind ein Lager und die Toilette integriert. Nach Norden gelangt man über eine Treppenanlage mit Bäumen und Sitzbänken zur Hauptstraße. Dort sind hinter der Bushaltestelle Parkplätze ausgewiesen. "Parken ist somit vom Platz getrennt, aber durch die Anordnung gibt es auch keine Konkurrenz zum Busverkehr", urteilte Bierbaum. Ein Manko sei der recht große Zugang zum Platz, genau in Höhe der Kreuzungskurve.

Diesen Bereich würde auch Peter Swoboda "etwas anders gestalten". Ansonsten gefalle ihm der Siegerentwurf gut, sagt der Greimerather, der sich auch am Bürger-Workshop beteiligt hatte. Vor allem die "stufenförmige Gestaltung zum Bach hin" überzeuge ihn. Auch Brigitte Wolf und Ute Leineweber sind von den Entwürfen angetan, obwohl sich Leineweber "noch mehr unterschiedliche Ideen" gewünscht hätte. Zudem blieben noch Fragen offen, etwa, wo der Bus künftig drehe und wer die Grillstelle sauber halten werde. Auch sei zu den Kosten "noch nichts gesagt worden".

Andere Lösung für Zugang

Der neue Platz sei "recht einfach zu pflegen", betonten Planer Patings und seine Kollegin Christina Schehle. Ein Kostenrahmen sei zwar grob abgesteckt, sagt Ortschef Schmitt. Eine Zahl will er aber nicht nennen. Die Kosten müssten nun im Gemeinderat konkretisiert werden. Für den Zugang an der Kreuzung werde man noch eine "bessere Lösung" finden. Insgesamt wolle man aber an der Idee der Planer "nicht mehr groß herumpfuschen". Ihm gefalle die gute Integration des Baches und die Auslagerung der Parkplätze. "Wir hoffen, dass wir jetzt zügig loslegen können." Extra

Gemeinde Greimerath kürt Sieger ihres Ideenwettbewerbs für den neuen Dorfplatz
Foto: TMVG

Sieger des Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung des Greimerather Dorfplatzes ist das Büro Faktorgrün aus Freiburg. Die Plätze zwei und drei vergab das Preisgericht aus Landschaftsarchitekten und Gemeindevertretern an die Büros Ernst + Partner (Trier) und Franz Reschke (Berlin). Eine Anerkennung wurde ausgesprochen für die Landschaftsarchitekten Gutschker + Dongus aus Odernheim (Kreis Bad Kreuznach). Alle eingereichten Entwürfe sind 14 Tage lang in der Greimerather Grundschule zu besichtigen - nach Absprache mit dem Ortsbürgermeister. cweb

Das sind die besten Entwürfe: Bürger aus Greimerath schauen sich an, wie Landschaftsarchitekten ihren Dorfplatz neu gestalten wollen. TV-Foto: Christa Weber

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