Gemeinsam etwas bewegen

HERMESKEIL. (urs) Norbert Klaas hat sich in seiner Wahlheimat Hermeskeil in vielerlei Hinsicht unverzichtbar gemacht. Sei es als Vorsitzender des Heimatvereins, in Sachen Kulturherbst oder bei Städtepartnerschaften und Reservistenkameradschaft. Was ihn motiviert, ist die Begeisterung, mit anderen gemeinsam etwas bewegen zu können.

 Seine Liebe gehört den "schönen Dingen", wie diesem mit Bernstein verzierten Glas. Doch sein vielfältiges Engagement lässt Norbert Klaas selbst nach dem Ausscheiden aus dem Stadtrat oft nur wenig Zeit, diese zu genießen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Seine Liebe gehört den "schönen Dingen", wie diesem mit Bernstein verzierten Glas. Doch sein vielfältiges Engagement lässt Norbert Klaas selbst nach dem Ausscheiden aus dem Stadtrat oft nur wenig Zeit, diese zu genießen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Um eines seiner vielen Ämter muss sich Norbert Klaas künftig nicht mehr den Kopf zerbrechen: Sein Mandat im Hermeskeiler Stadtrat hat er im November nach 28 Jahren zur Verfügung gestellt. Doch als Mann, der das offene Wort schätzt, ist er natürlich nicht einfach so gegangen. Die Bitte an die Ratskollegen, aus dem Sitzungssaal keine Quatschbude zu machen, hat schon sein müssen nach so vielen Jahren gemeinsamen Debattierens. Dass es dabei teils heftig zur Sache gegangen war, lassen Anekdoten aus dem Klaaschen Erfahrungsschatz erahnen oder Formulierungen wie "Konfrontation pur". Wenn er in Erinnerungen schwelgt, dann ist schon mal die Rede von Ideen wie "Keulen auf den Tisch zu legen, damit sich die Ratsmitglieder selbst dezimieren können". Oder gar von heimlichen Sehnsüchten einzelner Kollegen nach einem Hilfsmittel, um die Fraktionskollegen niederzumähen, die nicht gleicher Meinung mit einem sind. Da mag manche Debatte gewesen sein, die Klaas sein Engagement für die Stadt verleidete. Sei es um den bereits vor 15 Jahren erstmals vorgestellten und erst jetzt realisierten Kreisel am Bahnhof oder die Beratung in Sachen Krematorium, das immerhin binnen fünf Jahren stand. Diskussionen gab es aber auch um die Gestaltung des Kaufland-Kreisels, den heute die Andeutung einer römischen Fernstraße ziert. "Wir haben die Römer hier gehabt und die Kelten - und da kommt ihr mit Tulpen und Nelken", plädierte Klaas damals bei den Stadtratskollegen für eine etwas mutigere Variante. "Da kommt ihr mit Tulpen und Nelken!"

Ob Fußgängerzone, Rathaus oder Hela-Bau und -Abriss - Klaas war an allen wesentlichen Entscheidungen der jüngsten Hermeskeiler Geschichte beteiligt. Daher freut sich der SPD-Mann, bilanzieren zu können: "Wenn heute große Projekte angepackt werden, werden die mit der großen Mehrheit getragen." Doch der dreifache Vater ist ja nicht nur im Stadtrat sehr rührig gewesen, sondern bringt sich überall dort ein, wo es etwas zu bewegen gilt. War er schon in die Partnerschaft mit St. Fargeau eingebunden gewesen, so zeichnet er heute für die Städtepartnerstadt mit Hel verantwortlich, der polnischen Stadt an der Danziger Bucht. Die Vorbereitungszeit habe noch nicht einmal fünf Monate in Anspruch genommen, wundert sich Klaas heute selbst ein wenig. Dennoch habe die Vielfalt dieser Partnerschaft einen Stand erreicht, mit dem alle sehr zufrieden seien. Innerhalb der kurzen Zeit seien schon fast Freundschaften geschlossen worden, und bei jeder Reise seien neue Gesichter dabei. Es macht ihm einfach Spaß

Sein unermüdliches Engagement, zu dem nicht zuletzt der Hermeskeiler Kulturherbst zählt, begründet er kurz und bündig mit den Worten, es mache ihm einfach Spaß, zusammen mit anderen etwas bewegen zu können. Daher fungiert er auch nach wie vor als Vorsitzender des Heimatvereins und natürlich der Reservistenkameradschaft, die seit Jahren ihr Domizil im alten Hermeskeiler Schwimmbad hegt und pflegt. Denn die Bundeswehr war es gewesen, die den Essener einst hergeführt hatte in den Hunsrück. Auf der Suche nach einer gesunden Wohngegend für ihre Kinder hatten er und seine Frau - "wir stammen beide "aus dem Kohlenpott" - sich 1974 für Hermeskeil entschieden. Eine überregionale Anerkennung seiner Leistungen hat Klaas im November 2005 mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort