Gemeinsam für Toleranz

Mit Angeboten in den Jugendräumen der Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell und Ruwer wollen Jugendpfleger und Jugendliche gemeinsam für Toleranz und gegen Rechts sensibilisieren.

 Die Jugendpfleger Julia Eiter (links) aus Ruwer, Bernd Hermesdorf aus Hermesekeil und Michael Binder (rechts) aus Kell mit Eva Mencher (2.von links) und Jana Vogel von der Katholischen Landjugendbewegung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Jugendpfleger Julia Eiter (links) aus Ruwer, Bernd Hermesdorf aus Hermesekeil und Michael Binder (rechts) aus Kell mit Eva Mencher (2.von links) und Jana Vogel von der Katholischen Landjugendbewegung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil/Kell/Ruwer. (urs) Die Jungendpfleger der Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell und Ruwer starten ein Projekt über die Verwaltungsgrenzen hinweg. In 13 Jugendräumen ihres Zuständigkeitsbereiches sollen diverse Angebote (siehe Box) anlaufen. Vorgesehen sind Film- und Themenabende oder interkulturelle Treffen. Hintergrund des Engagements mit jungen Leuten vor Ort ist ein Programm des Bundesfamilienministeriums: "Vielfalt tut gut" - Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Mit im Boot des Projektes, das die drei Jugendpfleger begleiteten, ist die Katholische Landjugendbewegung, die als Träger fungiert.Ziel sei, so Julia Eiter (Ruwer), dass die Jugendräume sich in offenen Runden mit "Toleranz und Sensibilisierung für tolerantes Verhalten" befassen. Um möglichst viele Jugendliche zu erreichen, werden die Aktionen laut Michael Binder (Kell) teils nicht nur einmal angeboten, sondern an verschiedenen Orten. Allerdings legen sie Wert darauf, "dass die Jugendlichen an der Ausgestaltung ihrer Veranstaltungen selbst mitwirken". Da die Beteiligung freiwillig ist, erwartet die Mitmachenden ein kleines Dankeschön. "Wir sind bemüht, in den Jugendräumen, die sich beteiligen, ein Jugendtheater auftreten zu lassen", verrät Binder. Die Gastspiele von "Peoples Theater" oder "Hein Knack Theater" ermöglichten Fördermittel des Bundes.Binder geht es mit den Angeboten darum, Jugendliche zu sensibilisieren, "gar nicht erst in rechtsextreme Kulturen hineinzugeraten". In seinem Zuständigkeitsbereich gebe es bereits "ein Grüppchen", so dass es an der Zeit für Präventionsarbeit sei. Sein Hermeskeiler Kollege Bernd Hermesdorf denkt vor allem an die ganz alltäglichen Umgangsweisen. Für ihn ist wesentlich, "wie aus Intoleranz auch andere Dinge entstehen". Selbst in Grundschulen sei zunehmend ein intoleranter Umgang zu beobachten. Wer cool sein wolle und in seiner Gruppe einen Status anstrebe, setzte teils unfaire Mittel ein. Hermesdorf will daher aufzeigen, "dass man auf diesen Prozess einen Einfluss haben kann".Die Angebote könnten erweitert werden

Die Angebote sind vorerst für die Zeit bis Ende des Jahres geplant. Eiter bestätigt aber, dass die Angebote aber auch darüber hinaus fortgeführt werden könnten. Zunächst werden die Jugendgruppen aus Mertesdorf, Gusterath, Korlingen, Thomm, Rascheid, Neuhütten, Mandern, Waldweiler, Zerf, Heddert, Grimburg und Bescheid teilnehmen. Von der Katholischen Landjugendbewegung bringen sich Eva Mencher und Jana Vogel ein. Mencher hat auch junge Leute im Blick, die es toll finden, Wände zu beschmieren. Manchen sei gar nicht bewusst, dass sie damit andere verletzten. Vogel erhofft sich Tipps, wie sie "kontern" kann, wenn diskriminierende Gespräche aufkommen. "Die freuen sich ja, wenn du nicht argumentieren kannst", pflichtet Mencher bei. EXTRA

Angedachte Angebote: Geplant sind Filmabende zu Themen wie Rechtsextremismus, Toleranz und Fremdenfeindlichkeit sowie Themenabende zum Rechtsextremismus (mit Herbert Heitland, Landesjugendamt-Fachmann für Rechtsextremismus, und mit Jugendlichen, die früher der rechten Szene angehörten und aus dieser Zeit erzählen und Fragen beantworten). Außerdem soll es Themenabende zu Jugendgewalt und Zivilcourage (mit Uwe Konz, Jugendbeauftragter der Polizei Trier) mit der Schwerpunktfrage, wie man mit Gewalt umgeht, geben. Angedacht sind auch ein Besuch mit fachkundiger Führung im KZ Hinzert, Mitmach-Theater zum Thema Toleranz, Recherche in Gemeinden über im Ort lebende Menschen aus anderen Ländern zu den Fragen, welche Migrationshintergründe die Neubürger haben, und interkulturelle Abende, an denen typische Landesgerichte angeboten werden. (urs)

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