"Gemeinsam sind wir stark"

HENTERN. (hm) Das war wahrlich ein Grund zum Feiern: 150 Jahre Bestehen der Pfarrkirche St. Georg und 50 Jahre Frauengemeinschaft der Pfarrei Hentern. Der Ort beging das Doppeljubiläum mit einem mehrtägigen Fest.

Das durchwachsene Wetter konnte die vielen Gäste nicht daran hindern, der Frauengemeinschaft und der Pfarrei Hentern zu ihren Jubiläen zu gratulieren. Das Festzelt auf dem Dorfplatz war an allen Festtagen proppenvoll. Mit einem Pontifikalamt mit Weihbischof Leo Schwarz begannen die Festlichkeiten in der Pfarrkirche. Bildpräsentationen und eine eigens erstellte Chronik sorgten für die nötige geschichtliche Aufklärung, und musikalisch unterhielten der Kirchenchor Hentern und der Musikverein Baldringen. Der Nachmittag sah Sketche, den Auftritt der Kindertanzgruppe und eine Modenschau. "Mit dem Bau der neuen, jetzt 150 Jahre alten Pfarrkirche haben unsere Vorfahren uns einen zentralen Pilgerort vor Augen gestellt", sagte Pastor Klaus Bernhard Stankowitz im Hinblick auf die zur Pfarrei gehörenden Orte Baldringen, Paschel und Schömerich. Offenbar war der Vorgänger-Bau mehr und mehr verfallen: "Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich die Kirche erneut in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Daher beauftragte das Bistum den Kommunalbaumeister Mußweiler aus St. Wendel mit der Erstellung von Plänen für einen Neubau", heißt es in einem zeitgenössischen Visitationsbericht. "Gemeinsam sind wir stark." Diesen Leitsatz haben sich die Frauen aus Hentern auf ihre Fahne geschrieben. Und die Rückendeckung ihrer Männer haben sie auch, denn die helfen stets mit. "Die besten Ideen sind die, welche die Frauen ihren Männern in den Mund legen", scherzte Ortsbürgermeister Berhard Wagner in seiner Gratulationsrede. Hentern könne stolz auf die traditionelle Frauengemeinschaft sein. Die wurde 1956 durch Pastor Jakob Schmitz neu ins Leben gerufen, erzählte die Vorsitzende Anita Moßmann, die seit 1980 im Vorstand und seit 1994 Vorsitzende der Gemeinschaft mit ihren 127 Mitgliedern ist. In den vergangenen 50 Jahren habe die Frauengemeinschaft einiges bewegt, sagte Moßmann. Die Einnahmen, die bei den verschiedensten Gelegenheiten erwirtschaftet werden, kommen sozialen Zwecken zu Gute. Da seien etwa der wöchentliche Handarbeitstreff oder der Adventsbasar. Gemeinsame Gottesdienste, Wallfahrten, Tagesausflüge oder meditative Wanderungen verbinden, und da die Frauen die Kuchen immer selbst backen, komme schon eine Menge Kleingeld in die Kasse. Und wenn im Ort eine Goldene Hochzeit stattfindet, dann binden die Frauen die Girlanden an Haus und Kirche. Nicht überall findet heute das Ehrenamt noch großen Anklang. Doch die Devise der Henterner Frauen ist: "Ehrenamt macht Spaß, vor allem durch die positiven Rückmeldungen, die wir erhalten." "Doch auch mit Kritik können wir umgehen", sagte Moßmann. "Das gibt neuen Ansporn für weitere Aktivitäten."

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