Gemeinsame Leuchturmsuche

PERL-BORG. Bereits seit Januar sind die beiden früher getrennten Trägervereine des Naturparks Saar-Hunsrück vereint. Jetzt trafen sich die Mitglieder des Vereins zu ihrer ersten gemeinsamen Versammlung in Perl-Borg.

Kaum ein Eichhörnchen, das vom rheinland-pfälzischen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück kommt, hätte jemals an der Landesgrenze zum Saarland quasi auf dem Absatz kehrtgemacht, nur weil da ein anderer Trägerverein den Naturpark betreut. Das war den Verantwortlichen der Trägervereine Saarland und Rheinland-Pfalz schon lange klar, doch hat es eine Weile gedauert, bis endlich eine Fusion der Vereine zustande kam. Seit dem 1. Januar gibt es nun einen einheitlichen Trägerverein für den Naturpark, und am Dienstag trafen sich die Mitglieder zur ersten Versammlung in der römischen Villa in Perl-Borg.Bessere Entwicklungschancen

Auf der Agenda standen Vorstandswahlen und die Bestellung der Geschäftsführer. Zu Vorstandsvorsitzenden gewählt wurden die Vorsitzenden der beiden früheren Vereine, Richard Groß, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, und als Stellvertreter Rudolf Hinsberger, Landrat von Neunkirchen. Geschäftsführerin wurde Gudrun Rau und Stellvertreterin Lydia Hoff-Güdelhöfer. "Ich bin froh, dass wir jetzt mit einer Stimme sprechen", erklärte Groß mit Blick auf die erfolgte Fusion. "Die Vernunft setzt sich am Ende doch immer durch", sagte Rainer Grün, Staatssekretär im Saar-Umweltministerium, der das Saarland als Zuschussgeber vertrat. "Warum sollten wir denn auch einen einheitlichen Naturraum getrennt entwickeln?". Bessere Entwicklungschancen hat der Park jetzt allemal, denn mit der Gemeinde Mettlach ist der Verein um ein Mitglied größer geworden. Auch hat das Saarland jetzt seinen jährlichen Zuschuss für den Park von zirka 15 000 Euro im Jahr auf 59 320 Euro erhöht, also in der Höhe dem Anteil von Rheinland-Pfalz angepasst. Obwohl der rheinland-pfälzische Teil des Naturparks mit 918 Quadratkilometern etwas kleiner ist als der saarländische (1016 Quadratkilometer), hatte Rheinland-Pfalz auch bisher schon 59 320 Euro im Jahr gezahlt.Einheitliche Dachmarke geplant

Dass die Zuschüsse beider Seiten identisch sind, hatte Rheinland-Pfalz in den Verhandlungen über eine Fusion zur Bedingung gemacht. Welche Strategie der neue Verein bei der Entwicklung des Naturparks verfolgen wird, wurde am Dienstag in Borg nicht im Detail erörtert. Einigkeit besteht unter den Mitgliedern jedoch darüber, dass eine einheitliche "Dachmarke" Naturpark Saar-Hunsrück entwickelt werden soll, welche die Bekanntheit des Naturparks steigern soll. Dazu erklärte Wilhelm Bode, Ministerialrat im saarländischen Umweltministerium, es sei die Förderung von "Leuchttürmen" erforderlich. Dies sollten bestimmte Wahrzeichen der Region mit überregionaler Ausstrahlungskraft sein, wie etwa die Saarschleife in Orscholz.

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