Gesungene geistliche Zeitreise

Von verschiedenen, in der Reinsfelder Kirche verteilten Orten aus haben die Chöre "Cantamus" und "Cantus firmus" Liebhabern geistlicher Chormusik ein außergewöhnliches Konzerterlebnis bereitet.

 Der Reinsfelder Kammerchor „Cantus firmus“ (Foto) und das Trierer Vokalensemble „Cantamus“ bieten ein ganz besonderes Konzerterlebnis. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Reinsfelder Kammerchor „Cantus firmus“ (Foto) und das Trierer Vokalensemble „Cantamus“ bieten ein ganz besonderes Konzerterlebnis. TV-Foto: Ursula Schmieder

Reinsfeld. (urs) Andächtiges Schweigen erfüllt das Kirchenschiff des Reinsfelder Gotteshauses. Den Akteuren bleibt daher Raum, die ausgewählten Stücke einfühlsam und dennoch kraftvoll zu interpretieren. Und das in einem Umfeld, in dem die beständigen Bühnenwechsel unentwegt Spannung erzeugen. Lediglich der Reinsfelder Kammerchor "Cantus firmus" begnügt sich für die Auftritte mit Dirigent Elmar Neufing mit dem Altarraum der Pfarrkirche St. Remigius. Das Trierer Vokalensemble "Cantamus" zieht es hingegen samt Dirigentin Jutta Thommes hoch hinauf zur Empore. Von dort aus begleitet auch Wolfgang Valerius die Chöre auf der Orgel, die er aber auch ohne Sänger spielt.Beim Finale habe Valerius alle Register gezogen, kommentiert Chormusik-Liebhaberin Anne Molter. Die lauten Register kämen ja sonst kaum zur Geltung in der Kirchenmusik. Am meisten beeindruckt hat die Thalfangerin jedoch die vom Mittelgang aus dirigierte doppelchörige Motette "Jauchzet dem Herren alle Welt". Komponiert von Heinrich Schütz (1585 bis 1672) erklingt sie vom Altar und von der Empore aus zugleich. Denn während "Cantus firmus" im vorderen Teil der Kirche Position bezieht, stimmt "Cantamus" von der gegenüberliegenden Seite aus ein. "Man hat gedacht, der eine Chor holt den anderen ab - das hat wirklich gut harmoniert", lobt Molter vor allem die klaren "Cantamus"-Stimmen. Doch es fasziniere sie überhaupt immer wieder, wie es Chören gelinge, "einen ganzen Kirchenraum auszufüllen". Nach einem mehr als zweistündigen Konzerterlebnis gewähren die Sänger als Zugabe "Bleib bei uns Herr". Insgesamt lassen die Chöre vor rund 150 Zuhörern Musik aus fünf Jahrhunderten erklingen. Darunter neben Werken von Schütz auch Kostproben von Johann Sebastian Bach sowie modernere Stück wie "In memoriam" von David Briggs oder "O, pray for the peace of Jerusalem" von Herbert Howells.

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