Geteilte Freude, geteilte Kosten

Eine der schlechtesten Straßen Hermeskeils darf sich bald von ihrem Image verabschieden: Der Startschuss für die Arbeiten am Mühlenweg ist gefallen. Die Anwohner freuen sich, wenn auch hier und da etwas verhalten.

 Die Straße ist bereits aufgerissen, die Arbeiten am Mühlenweg haben begonnen. TV-Foto: Ursula Quickert

Die Straße ist bereits aufgerissen, die Arbeiten am Mühlenweg haben begonnen. TV-Foto: Ursula Quickert

Hermeskeil. Der Mühlenweg soll sich von einer Holperpiste in eine anständige Straße verwandeln. Der von vielen Anwohnern und Autofahrern langersehnte Ausbau ist nun im Gange. Zu diesem Zweck ist der Mühlenweg in zwei Streckenabschnitte eingeteilt worden. Begonnen haben die Arbeiten auf dem Teilstück von der Klosterstraße bis zur Bahnhofstraße. Nach dem aktuellen Bauzeitplan wird diese Strecke noch in diesem Jahr fertiggestellt. Bis dahin ist sie voll gesperrt. Nach Auskunft der Stadtverwaltung verrichten die Verbandsgemeindewerke dort derzeit Kanalarbeiten. Der zweite Abschnitt des Mühlenwegs muss auf den Ausbau noch warten. Erst Anfang 2009 wird wahrscheinlich mit den Bauarbeiten in Richtung "Auf Abert" begonnen. Die Stadt hat anvisiert, dass der Ausbau Mitte des Jahres beendet sein soll - falls das Wetter den Arbeitern kein Schnippchen schlägt. Obwohl sie in den nächsten Monaten mit einer Baustelle vor ihrer Haustür leben müssen, freuen sich die Anwohner über den Ausbau des Mühlenwegs. "Immer nur Hubbel und Löcher, das ging nicht mehr so weiter", sagt Christine Barth. Auch Theresia Beilz hält die Bauarbeiten für notwendig. Der große Wermutstropfen sind für sie die Kosten für die Anlieger - insbesondere, da sie erst vor acht Jahren im Mühlenweg gebaut habe. Der Ausbau des ersten Straßenabschnitts wird nach Informationen der Stadtverwaltung 445 000 Euro kosten. Davon müssen die Anlieger 35 Prozent tragen, also insgesamt 147 000 Euro. Das entspricht 9,20 Euro pro Quadratmeter. "Es ist höchste Zeit", sagt derweil Cornelia Franke-Lemm über den Ausbau. "Der Zustand der Straße war fast eine Zumutung." Allerdings: Bisher seien die Autofahrer gezwungen gewesen, wegen der vielen Schlaglöcher langsam zu fahren. Dies sei vor allem wichtig, da es im Mühlenweg keinen Bürgersteig gibt und Fußgänger die Straße nutzen müssen. Die Mutter fürchtet daher die vielen Kinder in Gefahr, die in der Straße leben, wenn die Autos dort künftig schneller fahren. Aus diesem Grund hatte Franke-Lemm gefordert, den Mühlenweg in eine Anliegerstraße zu verwandeln. Das ist nach Auskunft der Hermeskeiler Bürgermeisterin Ilona König allerdings nicht möglich, da die Straße als Verbindung ins Neubaugebiet dient. Eine Zone mit Tempo 30 einzurichten würde ebenso wenig nützen, um den Verkehr zu verlangsamen. "Es sind oft vor allem die Anlieger, die sich nicht an eine solche Begrenzung halten", berichtet König.

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