Gewerbeschau geht erst 2014 über die Bühne

Hermeskeil · In Hermeskeil wird es dieses Jahr keine Hochwald-Gewerbeschau (Howa) geben. Die ursprünglich für den 23. und 24. März geplante Verbrauchermesse fällt unter anderem wegen der zu geringen Zahl an angemeldeten Firmen aus und wird auf 2014 verschoben. Mit einem neuen Konzept und der Entscheidung, die Messe künftig im Dreijahrestakt auszurichten, wollen die Veranstalter die Howa wieder attraktiver machen.

Hermeskeil. "Wir halten an der Howa fest, wollen sie aber besser machen". Das sagt der Vorsitzende Günter Weber zu einer gestern bekannt gewordenen Entscheidung des Hochwald-Gewerbeverbands (HGV). Die 13. Auflage der Verbrauchermesse in Hermeskeil wird nicht am 23. und 24. März in den beiden Hochwaldhallen und der Freifläche davor über die Bühne gehen. Nach dem bisher üblichen Zwei-Jahres-Rhythmus wäre dies der angestammte Termin gewesen. Hinter der Howa stand aber schon seit Herbst 2012 ein Fragezeichen, weil - so Weber damals - "zu wenige Firmen ihr Interesse an einer Teilnahme signalisiert haben, um die Veranstaltung wirtschaftlich durchführen zu können" (der TV berichtete).An dieser Problematik hat sich zwischenzeitlich offenbar nichts mehr grundlegend geändert. Denn der HGV hat jetzt in Absprache mit der mitveranstaltenden Agentur Triacs (Föhren) beschlossen, dass die Messe 2013 ausfällt. Eine Feststellung ist Weber und HGV-Sprecherin Stefanie Schömer jedoch wichtig: Mit der Howa wird es weitergehen. Sie steht nicht vor dem Aus, wie es in der Vergangenheit bei der Deulux in Trierweiler oder der Moselland-Ausstellung in Trier der Fall war. "Wir wollen die Howa neu aufstellen", betont der HGV. Zwei Punkte sind dabei wichtig: Zum einen wird der bisherige Zweijahrestakt aufgegeben. Künftig soll die Wirtschaftsmesse nur noch alle drei Jahre stattfinden. Somit ist die nächste Gewerbeschau für das Frühjahr 2014 geplant. Zum anderen macht sich die Agentur Triacs schon in den nächsten Wochen an die Arbeit, um die Howa konzeptionell auf neue Beine zu stellen. "Wir suchen nach neuen Ideen, um uns von der Messe-Masse, die es in der Region gibt, abzuheben", sagt Schömer. Zu den angedachten Veränderungen zählt beispielsweise, dass bei der Howa Schwerpunkte in bestimmten Branchen gesetzt werden. Teilnahme für Firmen kostspielig

"So könnten Zielgruppen in eigenen Hallen angesprochen werden. Auch das Außengelände soll verstärkt in die Gewerbeschau integriert werden." Durch diese Veränderungen erhofft der HGV, "dass die Howa attraktiver für Unternehmen wird und sich damit wieder mehr Aussteller anmelden". Bis Herbst soll das neue Konzept fertig sein und der Termin für die Howa 2014 stehen. Bei der vorerst jüngsten Austragung der Messe 2011 hatten sich 65 Aussteller vor 3000 Besuchern präsentiert. Stadtbürgermeister Udo Moser bezeichnet es als "vernünftig und nachvollziehbar", dass der HGV die Howa künftig nur noch alle drei Jahre organisieren will. "Wenn die Intervalle zu kurz sind, gibt es für die Besucher nicht genug Neues zu sehen. Zudem muss man bedenken, dass für die Firmen die Teilnahme an einer Messe eine kostenträchtige Sache ist".Meinung

Kein EinzelfallGanz klar: Angesichts der bekannten Probleme des Einzelhandels in der Innenstadt ist es für die Außendarstellung des Wirtschaftsstandorts Hermeskeil alles andere als optimal, wenn der HGV nun auch noch die Absage der Howa 2013 verkünden muss. Eins muss aber gesagt werden: Hermeskeil ist in dieser Hinsicht kein Einzelfall. Die klassischen Verbrauchermessen, bei denen die komplette Palette vom Gurkenhobel über die Treppe bis hin zur Versicherungspolice angeboten wird, haben auch andernorts einen schweren Stand. Außerdem hat der HGV die Howa ja nicht beerdigt, sondern sie nur verschoben. Ob das geplante neue Konzept wieder mehr Interesse bei den Firmen weckt, kann heute natürlich noch niemand beantworten. Festzuhalten bleibt aber, dass es der HGV erst kürzlich geschafft hat, eine Veranstaltung sehr erfolgreich zu renovieren: Denn aus dem eher trübseligen Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone ist nach dem Umzug in den Stadtpark ein echter Publikumsmagnet geworden. a.munsteiner@volksfreund.deExtra

Zwei Firmen, die bisher zumeist die größten Stände bei der Howa hatten, sind das Hermeskeiler Fenster- und Türenbau-Unternehmen Teba und Pesche Computer-Systeme aus Damflos. "Wir hätten auch dieses Mal mitgemacht", betonen beide Geschäftsleitungen im Gespräch mit unserer Zeitung. "Da wir überregional aktiv sind, ist es für uns nicht so tragisch, dass es dieses Jahr keine Howa gibt. Für den Standort Hermeskeil finde ich es aber schon schade", sagt Peter Schembs, der Chef von Pesche. Anders als bei den Firmen aus dem Raum Hermeskeil gab es bei Unternehmen, die etwas weiter entfernt zuhause sind, aber offenbar ein geringeres Interesse, für ihre Betriebe die Plattform der Howa zu nutzen. Die Schreinerei Hennen aus Baldringen und Metallbau Koltes aus Kell waren beide 2011 bei der Hermeskeiler Messe dabei, hatten sich für dieses Jahr aber nicht mehr angemeldet. "Gemessen an dem Aufwand, den wir als Firma beim Auftritt auf einer Gewerbeschau haben, war die Resonanz in Hermeskeil zu gering", sagt Michael Hennen. Diese Einschätzung teilt auch Ewald Koltes. Er findet, dass bei der Howa zu wenige Handwerksfirmen vertreten. Ob er 2014 mitmacht, weiß Koltes noch nicht. ax

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