Gottes Segen für ein Pilotprojekt

Geisfeld · Mit vereinten Kräften stemmen Ortsgemeinde und Sportverein (SV) Geisfeld ein einzigartiges Pilotprojekt: den weit und breit ersten Hybridrasenplatz. Von einschließlich Außenanlagen und Dreijahrespflege 340 000 Euro trägt die Kommune 217 000 Euro, der Verein 60 000 Euro.

 Sportverein-Vorsitzender Uwe Cronauer (mit Mikrofon) bedankt sich bei Bernd Marx (Dritter von links) für die Unterstützung des Fußballkreises Trier-Saarburg. Mit im Bild der zweite SV-Vorsitzende Paul Trösch, Ortsbürgermeister Theo Palm und Dechant Clemens Grünebach (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Sportverein-Vorsitzender Uwe Cronauer (mit Mikrofon) bedankt sich bei Bernd Marx (Dritter von links) für die Unterstützung des Fußballkreises Trier-Saarburg. Mit im Bild der zweite SV-Vorsitzende Paul Trösch, Ortsbürgermeister Theo Palm und Dechant Clemens Grünebach (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Geisfeld. Knapp ein Jahr nach dem einstimmigen Beschluss des Ortsgemeinderates im vorigen August ist der erste Hybridrasenplatz weit und breit Wirklichkeit. Nach einem Gottesdienst im Festzelt neben der Anlage segnete Dechant Clemens Grünebach den Platz ein. Vor einem Großteil der 520 Bürger zollte er dem enormen ehrenamtlichen Engagement Respekt. Denn in dem von einem Fachunternehmen gebauten Platz stecken geschätzte 2000 unentgeltlich geleistete Arbeitsstunden.
Hoffnung auf wichtige Spiele


Im Namen des Fußballkreises Trier-Saarburg dankte Vorsitzender Bernd Marx allen, die mit angepackt hatten. Selbst Ortsbürgermeister Theo Palm ist beeindruckt, "dass so viele Leute so viele Stunden halfen."
Laut Uwe Cronauer, Vorsitzender des Sportvereins (SV), motivierte die Aussicht, dass im Ort künftig wichtige Spiele ausgetragen werden: "Mit einem tollen Platz hat man die Chance, an tolle Spiele ranzukommen."
235 000 Euro lässt sich die Ortsgemeinde den Hybridrasenplatz kosten. Der Kreis unterstützt das Pilotprojekt (siehe Extra) mit zehn Prozent, etwa 23 000 Euro. Weitere 40 000 Euro steuert die örtliche Jagdgenossenschaft bei. Da eine Sanierung drängte, verzichtete die Gemeinde auf einen Landeszuschuss. Folglich muss sie etwa 170 000 Euro tragen und über einen Kredit finanzieren - plus Pflegekosten von je 15 000 Euro in den ersten drei Jahren. Möglich ist das laut Palm nur, "weil wir immer sparsam wirtschaften". Denn Geisfeld investiere ja auch etwa 200 000 Euro ins Gemeindehaus plus 50 000 Euro in die Grillhütte. Doch eine Gemeinde müsse auch bei knappen Mitteln beständig investieren, sie dürfe nie stehen bleiben.
Um den Sportplatz herum werden die Arbeiten in den kommenden Monaten weitergehen. Laut Paul Trösch, dem zweiten SV-Vorsitzenden, ist der Platz schon komplett umzäunt und es wurden auch schon Bäume gefällt. Doch auch erneut nachwachsende Bäume und Büsche sollen weichen für Pflanzen, die den Hybridrasen nicht beeinträchtigen. Außerdem wird ein Streifen um den Platz gepflastert und der Hang neben dem Sportlerheim tribünenartig befestigt. All diese Nebenarbeiten kosten weitere 60 000 Euro, an denen sich der Sportbund Rheinland mit 35 und der Kreis mit 20 Prozent beteiligen. Die verbleibenden 45 Prozent, 27 000 Euro, zahlt der Sportverein - teils mit Muskelkraft, teils mit Erspartem wie Geld des eigens gegründeten Fördervereins Sportanlage.
Das Angebot, Patenschaften für Teilflächen zu übernehmen, wird laut Trösch rege angenommen: "25 bis 30 Prozent sind bereits vergeben."
Ähnlich vorbildlich klappe es mit der Spielgemeinschaft des SV Geisfeld mit dem SV Rascheid mit eigenem Naturrasenplatz. Inzwischen kickten auch die Jugendmannschaften weitestgehend zusammen.
Extra

Der Hybridrasenplatz in Geisfeld ist nicht nur kreisweit ein Pilotprojekt, sondern der erste im ehemaligen Regierungsbezirk Trier. Ursprünglich sollte aus dem 1981 gebauten Hartplatz ein Kunstrasenplatz werden, der aber unter Umständen etwa doppelt so teuer gewesen wäre. Da die kreisweite Warteliste sehr lang ist, entschieden sich der Eigentümer Ortsgemeinde und der SV Geisfeld nach fünfjähriger Wartezeit für die noch junge Alternative. Bei Hybridrasen werden Kunstfasern in den Boden eingearbeitet, was die Plätze robuster, wasserdurchlässiger und auch weniger pflegeintensiv macht. Die Anlagen bestehen zu elf Prozent aus Kunstfasern und zu 89 Prozent aus Naturrasen. Mitentscheidend in Geisfeld war, dass es auch 220 000 Euro gekostet hätte, den Platz lediglich zu sanieren. urs

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