Gourmets folgen ihrem Stern

NEUHÜTTEN. Man nehme die Kreativität von Oliver Schäfer und Christine Detemple-Schäfer, ihr Können und die Produkte, die ihnen zur Verfügung stehen. Heraus kommt: ein Essen, das ein wahres Sinneserlebnis ist.

Schon als Junge stand für Oliver Schäfer fest: "Ich werde Koch!" Als Kindergartenkind hat er mittags Pfannkuchen gebrutzelt, während die Eltern berufstätig waren. Mit 16 setzte der gebürtige Wittlich-Bombogener seinen Berufswunsch in die Tat um und begann eine Lehre als Koch in Bernkastel-Kues. Seine Frau Christine Detemple-Schäfer, Tochter von Restaurantbesitzern, konnte dem Beruf der Köchin in jungen Jahren nicht viel Positives abgewinnen. "Nie Feierabend, viel Arbeit", hatte sie auch noch im Kopf, als sie in einem Gourmetrestaurant eine Lehre anfing, um den Betrieb der Eltern einmal übernehmen zu können. Aus der anfänglichen Halbherzigkeit wurde schnell Leidenschaft. "Ich habe gelernt, meinen Mann in der Küche zu stehen", sagt heute die 37-Jährige. In der Männerdomäne herrsche ein raues Klima. Köchin sein bedeutet: Aale töten, Rehe abziehen, schwere Töpfe heben… "Da darf man nicht zart besaitet sein", sagt die Mutter von Amadeo Elias (4). 1992 haben die beiden Sterneköche das Restaurant von den Eltern von Christine Detemple-Schäfer in Neuhütten übernommen, seitdem leiten sie "Le Temple du gourmet" in dem Hochwalddorf. Im hinteren Teil befindet sich das Feinschmeckerlokal mit einladender Terrasse, im vorderen Teil die einzige Dorfkneipe. Ein Großteil der Familie ist eingespannt, von der Schwägerin bis zu den Schwiegereltern, damit sich die Gäste mit feinem Gaumen rundum wohl fühlen und die Dorfbewohner bei einem Bier entspannen können. Von Donnerstag bis Sonntagabend stehen der Meisterkoch und die Meisterköchin unentwegt in der Küche, um Köstlichkeiten wie "St. Pierre andalusisch mit Tomaten-Reduktion" oder "Variationen von der Passionsfrucht" auf die Teller zu zaubern. Leichte, gut verdauliche Gerichte stehen auf der exquisiten Speisekarte. "Wir haben den Anspruch, dass das Essen bei uns ein Erlebnis der Sinne ist", sagt Oliver Schäfer. Welche "Zutaten" machen einen guten Koch aus? "Kreativität, Geschmacksinn und die Liebe zum Beruf", sagt der 34-Jährige. Seine Partnerin nennt "Ehrgeiz, Ausdauer und Perfektion". Auf die Frage, nach dem Lieblingsessen der Sterneköche antwortet Christine Detemple-Schäfer spontan: "Nudelgerichte". Das Leib- und Magengericht ihres Mannes ist "Schnippelches Bohnensupp". Und die mag auch kleine Amadeo.

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