Grenzenlose Zukunft

HUNSRÜCK. Die Fusion ist perfekt: Vermarktung und Organisation des Naturparks Saar-Hunsrück werden ab Januar 2004 von einem saarländisch-rheinland-pfälzischen Trägerverein geleitet.

"Natur macht nicht vor Ländergrenzen halt, die irgendwann einmal gezogen worden sind", sagte gestern Rudolf Hinsberger, Landrat des Kreises Neunkirchen, nachdem er und Landrat Richard Groß den Verschmelzungsvertrag unterzeichnet hatten. So wurde aus dem Trägerverein Naturpark Saar-Hunsrück Rheinland-Pfalz e.V. und dem Trägerverein Naturpark Saar-Hunsrück Saarland e.V. der neue Verein mit Namen "Naturpark Saar-Hunsrück"."Wir haben lange herumgeeiert", gestand Richard Groß rückblickend. Sechs Jahre sind vergangen, seitdem die ersten Pläne für eine Fusion auf den Tisch kamen. Warum das so lange gedauert hat? "Weil es lange keiner richtig angepackt hat." Die gute Zusammenarbeit der letzten Monate habe aber gezeigt, dass es möglich ist, auch unterschiedliche Voraussetzungen zu nivellieren. So standen zum Beispiel unterschiedliche finanzielle Ausstattungen einer gleichberechtigten Partnerschaft im Wege, die aber dank des saarländischen Umweltministeriums ausgeglichen werden konnten. "Das Saarland hat die Landeszuschüsse auf das Niveau von Rheinland-Pfalz angehoben und fehlende Beiträge der Kommunen aufgestockt", erklärte Landrat Groß und dankte dem saarländischen Umweltminister Stefan Mörsdorf dafür.Ziel: Aufstieg in die Spitzengruppe

Somit stehen dem Verein für die zukünftige Arbeit 306 000 Euro zur Verfügung, 187 286 Euro aus den Beiträgen der Mitglieder und 118 640 Euro aus Länderzuweisungen. Insgesamt sind durch die Fusion 66 000 Euro mehr im Etat, die der Verein nun in die "Regionalentwicklung" investieren kann. "Aus der Region für die Region", nannte Mörsdorf das Konzept und betonte drei Schwerpunkte: Tourismus, Vermarktung regionaler Produkte und Naturschutz. "Unser Ziel muss es nun sein, in die Spitzengruppe der Naturparks aufzusteigen, Vorreiter zu werden. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen."Auch Gudrun Rau, bisherige Geschäftsführerin des rheinland-pfälzischen Vereins und neue Geschäftsführerin des fusionierten Vereins, ist voller Tatendrang. Vor allem aber wünsche sie sich, dass die Bevölkerung auch ihre Vorstellungen einbringe. Ihre Vertreterin Lydia Hoff-Güdelhöfer, die bisher die Geschäfte des saarländischen Vereins führte, hat schon erste Ideen: "Ein Naturpark-Journal, das den Menschen aktuelle Informationen liefert oder ein regionaler Einkaufsführer."Der erste große Auftritt als neuer Verein "Naturpark Saar-Hunsrück", der seinen Hauptsitz nun in Hermeskeil hat, rückt in greifbare Nähe: Auf der Landesgartenschau in Trier wollen sie sich präsentieren. Bis dahin steht auch fest, wer der neue Vorsitzende sein wird. Bis der Vorstand darüber entschieden hat, übernimmt Groß den Posten kommissarisch. Dann wird alle drei Jahre die Führung gewechselt. Mal ist das Saarland dran, mal Rheinland-Pfalz. Gleichberechtigung ist eine gute Voraussetzung für eine funktionierende Partnerschaft.

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