Großbrand: Rauchwolke über dem Hochwald

Der Brand einer Lagerhalle des ehemaligen Möbelwerks Felke in Hermeskeil hat gestern einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro.

 Wasser marsch: Rettungskräfte aus dem gesamten Hochwald und Umgebung haben einen Großbrand auf dem Felke-Betriebsgelände in Hermeskeil unter Kontrolle bringen können. Wegen der Rauchwolke wurden Anwohner umliegender Orte gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten. TV-Fotos: siko (1), Sven Eisenkrämer (1)

Wasser marsch: Rettungskräfte aus dem gesamten Hochwald und Umgebung haben einen Großbrand auf dem Felke-Betriebsgelände in Hermeskeil unter Kontrolle bringen können. Wegen der Rauchwolke wurden Anwohner umliegender Orte gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten. TV-Fotos: siko (1), Sven Eisenkrämer (1)

Hermeskeil. Lautsprecherdurchsagen, Sirenengeheul und meterhohe Flammen mitten in der Nacht: Ein Großbrand in einer Lagerhalle des ehemaligen Möbelwerks Felke in Hermeskeil hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Rettungskräfte rund um die Hochwaldstadt auf Trab gehalten. Die leerstehende Lagerhalle brannte lichterloh, als die ersten Feuerwehren kurz nach 23:30 Uhr eintrafen. Die Flammen drohten, auf einen Teil der parallel laufenden Halle überzugreifen, in dem noch Möbel und Reifen lagern. "Wir haben mit wirklich allen Mitteln daran gearbeitet, diese Halle zu halten", erklärte Ortwin Neuschwander, Kreis-Feuerwehr-Inspekteur (KFI) des Landkreises Trier-Saarburg vor Ort. Mit Erfolg: Zwar hatten die Wehrleute die nördliche der beiden alten Hallen schon früh aufgeben müssen, aber eine enorme Umweltbelastung durch eventuell brennende Reifen konnte verhindert werden. Auch der neuere Teil der ehemaligen Fabrik in der Michael-Felke-Straße an der L 165 Richtung Züsch konnte vor dem Inferno bewahrt werden.

Der Wind trieb allerdings die Rauchgase Richtung Nord-Nord-West. Die Einsatzleitung rund um Christoph Borresch, dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Hermeskeil, gab daher eine Warnung heraus an die Einwohner von Abtei, Damflos und Thiergarten.

Ständige Messung von Schadstoffen in der Luft



Per Radio und Lautsprecher-Durchsagen wurden die Menschen noch in der Nacht gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu lassen und Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten. "Wir messen ständig die Schadstoffe", sagte Feuerwehr-Inspekteur Neuschwander in der Nacht. Gefahr für die Bevölkerung habe aber nicht bestanden, zog Wehrleiter Borresch am Sonntag ein positives Fazit.

Um 2:40 Uhr (Sommerzeit) konnte bei einer Lagebesprechung gemeldet werden: "Der Brand ist unter Kontrolle." Bis sieben Uhr in der Frühe waren die Wehren noch mit den Löscharbeiten - an den meisten Stellen mit Atemschutz - beschäftigt.

Borresch lobte die Einsatzkräfte: "Der gute koordinierte Einsatz hat verhindert, dass das Feuer auf die Nachbargebäude übergreifen konnte." Etwa 150 Feuerwehrleute aus den Landkreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, dazu Mitglieder der Technischen Einsatzleitung (TEL) der Feuerwehr Trier-Saarburg, der Gefahrstoffzug Trier-Saarburg, 45 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW), unterstützt vom DRK-Rettungsdienst und der SEG-Verpflegung, kämpften in der Nacht gegen die Flammen. Allein aus der Verbandsgemeinde Hermeskeil waren 14 von 16 Wehren im Einsatz. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro. 2005 war der größte Teil des parallel zur jetzt abgebrannten Halle verlaufenden Werksteils ebenfalls durch ein Feuer zerstört worden. Brandstiftung konnte damals ausgeschlossen werden. Erst vor wenigen Tagen war aber in Abtei ein Wohnhaus vorsätzlich angezündet worden. Ob es sich beim Felke-Brand nun auch um Brandstiftung handeln könnte, müssen die Ermittlungen der Polizei zeigen.

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