Große Auswahl, wenig Besucher

TRASSEM. (hpü) Wenn die Tage kälter und kürzer werden, steigt die Zahl der Bastelstunden vor allem bei jenen, die ihre freie Zeit nicht vor der Mattscheibe verbringen wollen. Was dabei herauskommt, ist einmal im Jahr im Bürgerhaus von Trassem zu sehen.

 Die kleine Marie-Luise Smaczny (links) hat die "Qual der Wahl" vor dem Riesenhaufen bunter Armbändchen am Stand von Barbara Müller (rechts). Da kann auch Mutter Renate Smaczny nicht helfen. Foto: Hermann Pütz

Die kleine Marie-Luise Smaczny (links) hat die "Qual der Wahl" vor dem Riesenhaufen bunter Armbändchen am Stand von Barbara Müller (rechts). Da kann auch Mutter Renate Smaczny nicht helfen. Foto: Hermann Pütz

Unaufhaltsam geht es auf Weihnachten zu. Damit kommt wieder die Zeit, da vielerorts Basare und Krammärkte wie Pilze aus dem Boden schießen. Meist sorgt nicht nur ein reichhaltiges Angebot, sondern auch ein kulinarisches "Rahmenprogramm" für Besucherzustrom. Das ist auch in Trassem nicht anders. Alle zwei Jahre gibt es dort im Herbst eine Hobby- und Kunstausstellung. Rund 700 Besucher ließen sich bei der fünften Auflage im Jahr 2003 an den zwei Veranstaltungstagen im Bürgerhaus blicken. Gemessen daran dürften die Erwartungen der 14 Aussteller, die diesmal dabei waren, recht hoch gewesen sein. Aber: "Wir sind enttäuscht" - so kurz und knapp kommentierte Dieter Metzdorf, einer der Organisatoren, den Verlauf der jüngsten Trassemer Hobby- und Kunstausstellung. "Am Eröffnungstag ‚verirrten‘ sich nur schätzungsweise 70 Leute ins Bürgerhaus." Zwar waren es am folgenden Tag einige Besucher mehr, von einem dichten Gedränge kann jedoch kaum die Rede sein. Man sei auf einem Tiefpunkt, so Metzdorf. Woran hat es gelegen? An der Fülle dessen, was es zu sehen und zu kaufen gab, sicherlich nicht. Glaskunst, Keramik, Acryl- und Aquarellmalerei, Modellbau, Holzarbeiten - die Liste der Sparten, die vertreten waren, ließe sich noch fortsetzen. Trug möglicherweise die Qualität der angebotenen Waren und Kunstwerke der Aussteller aus Trassem und darüber hinaus die Schuld? Dazu Metzdorf: "Wir achten sehr darauf, dass kein ‚Nippes‘ angeboten wird." Schließlich wolle man kein "Flohmarkt-Image" abbekommen. "Nippes" gab es am Stand des Wahl-Trassemers Metzdorf nicht. Dessen Kunstwerke, darunter überwiegend aus Kunststoff bis ins kleinste Detail nachgebaute Stadtszenen mit historischem Hintergrund, gehören zu den besten deutschland- und sogar europaweit. Europameister und Benelux-Meister sind nur zwei von vielen Titeln, die der Modellbauer bereits errang. Allerdings muss, wer an der Ausstellung teilnehmen will, nicht unbedingt glänzende Pokale vorweisen. Handwerkliches Geschick reicht schon. Ein ganzes Sammelsurium knallbunter, vor allem aber selbst gemachter "Scoobi-Doo-Bändchen", die derzeit bei jüngeren Damen groß in Mode sind, hatte Barbara Müller zu bieten. Etwas rustikaler ging es am Stand von Walter Borens zu: Etliche Weihnachtskrippen nebst Zubehör hatte der Trassemer mitgebracht. Die weit unter den Erwartungen liegenden Besucherzahlen lösten nicht nur Ursachenforschung aus, sondern warfen auch Fragen nach der Zukunft der Veranstaltung auf: "Derzeit wissen wir noch nicht, ob es in zwei Jahren wieder eine Hobby- und Kunstausstellung geben wird", sagte Metzdorf. Sicher ist hingegen eines: Jene, die am Wochenende nach Trassem gekommen waren, hatten ihren Spaß.

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