Große Bedeutung - auch über Landesgrenzen hinweg

Hinzert-Pölert · Pünktlich zur Hinzerter Kirmes ist ein frisch gedruckter erster Band der Ortschronik Hinzert-Pölert vorgestellt worden. Weitere drei Bände sollen bis zum Jahr 2019 erscheinen.

 Chronist Dittmar Lauer überreicht Ortsbürgermeister Mario Leiber ein Exemplar des ersten von vier Bänden der Chronik Hinzert-Pölert. Rechts im Bild ist Pfarrer Clemens Grünebach zu sehen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Chronist Dittmar Lauer überreicht Ortsbürgermeister Mario Leiber ein Exemplar des ersten von vier Bänden der Chronik Hinzert-Pölert. Rechts im Bild ist Pfarrer Clemens Grünebach zu sehen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hinzert-Pölert. Wer seit Jahren der Veröffentlichung einer Ortschronik für Hinzert-Pölert entgegenfieberte, kann nun zumindest schon mal anfangen mit dem Lesen. Gerade rechtzeitig zur Hinzerter Kirmes lieferte die Druckerei 200 Exemplare des aktuellen Bandes der geplanten vier Bücher (der TV berichtete).
Er befasst sich mit der Kirchen- und Schulgeschichte der 1969 zwangsfusionierten Ortsteile und damit auch mit der Sühnekapelle des ehemaligen SS-Sonderlagers/KZ Hinzert. Entsprechend wird mit der Geschichte von Wegekreuzen auch die der Gedenkkreuze und Gedenksteine, die an die Opfer erinnern, dokumentiert.
Dass die Gemeinde eine derart "umfassende Chronik" erhält, ist laut Ortsbürgermeister Mario Leiber zuallererst dem Gemeinderat zu danken. Sein Ja ermöglichte die Recherchen von Verfasser Dittmar Lauer aus Kell. "Mit Ausdauer, Sachverstand und Fleiß" mache er Geschichte greifbar, würdigte Leiber vor etwa 100 Besuchern der Buchvorstellung. Lauer selbst wies auf die Bedeutung der Gemeinde - über Landesgrenzen hinweg - hin. Hinzert stehe heute für "ein Stück verwirklichtes und gelebtes Europa, ein Zeichen der Versöhnung" zitierte er Wolfgang Benz anlässlich der Feier "10 Jahre Dokumentationshaus" KZ Hinzert.
Leibers Amtsvorgängerin Mathilde Müller dankte Lauer, dass er ehrenamtlich recherchiere und schreibe. Er sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Der Rat brachte das mit einem Geschenk zum Ausdruck: einer Computer-Sicherheitssoftware - samt Installations-Gutschein.
Pfarrer Clemens Grünebach bezeichnete den Historiker als "ausgewiesenen Fachmann", der sich einem "riesigen Unterfangen" widme.
Marlies Backes (63) aus Hinzert versicherte, sie freue sich darauf, die Chronik zu lesen, für die sie und etliche andere Bürger Wissen oder Dokumente beisteuerten.
Vertreter von Kreis und Verbandsgemeinde sowie der Landeszentrale für politische Bildung, Träger der Gedenkstätte, rückten den besonderen Anlass ins rechte Licht. Für die Ausrichtung der Feier dankte Leiber dem örtlichen Heimatverein.
Die ersten 200 Exemplare des 25 Euro teuren Buches sind praktisch schon verkauft. Denn gedruckt wird nur auf Bestellung über Verfasser Dittmar Lauer, Telefon 06589/611, oder Oberbürgermeister Mario Leiber, Telefon 06586/536, oder per E-Mail an dittmar.lauer@t-online.de oder obm@hinzert-poelert.de

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