Grüne Alternativen zum roten Sand

ZERF. "Der rote Sand soll so schnell wie möglich in Grün umgewandelt werden", wünscht sich Alfred Rommelfanger, der Vorsitzende des FC Zerf. Doch ob die Zerfer künftig auf Kunst- oder auf Naturrasen kicken sollen, das ist im Dorf noch eine offene und viel diskutierte Frage. Sicher ist derzeit nur, dass die Ortsgemeinde den Tennenplatz von der Verbandsgemeinde übernehmen will.

Anfang des Monats machten sich die Funktionäre des Zerfer Fußballklubs und die Mitglieder des Gemeinderats gemeinsam auf die Reise. Ziele waren der neue Kunstrasensportplatz in Konz-Kommlingen und der neue Naturrasenplatz in Langsur, die die Delegation ganz genau in Augenschein nahmen. Denn in Hochwaldort wird seit einigen Monaten viel über die Zukunft des Tennenplatzes diskutiert, der noch im Besitz der Verbandsgemeinde (VG) ist. Wenn es nach dem Willen der Zerfer geht, soll sich dies jedoch bald ändern. "Wir sind im Rat einstimmig der Meinung, dass wir die Anlage übernehmen wollen, und würden auch künftige Investitionen und Unterhaltungskosten voll tragen", betont Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger (SPD) die Haltung der Kommune. Mit ihrem Hartplatz sind die Zerfer nämlich schon seit langem nicht mehr glücklich. Zwar wurde die Tennenanlage erst vor zwei Jahren letztmals saniert. Verein und Gemeinde bemängelten jedoch bereits unmittelbar danach die Ausführung und das Ergebnis der Arbeiten. Hinzu kommt, dass mit dem Aufstieg der SG Greimerath/Zerf in die Bezirksliga auch die Ansprüche gestiegen sind. Anders als der Partner aus dem Nachbarort, haben die Zerfer jedoch nur einen Hartplatz, was der Attraktivität eines Vereins nicht gerade förderlich ist. Deshalb will der FC Zerf dieser Entwicklung entgegensteuern: "Gerade die vielen Jugendlichen im Verein würden ihre Heimspiele gerne auf Rasen austragen", spricht sich Alfred Rommelfanger mit Nachdruck für die Umwandlung des Tennenplatzes aus. Eins ist für die Ortsgemeinde jedoch Bedingung: Noch liegt wegen der Sanierung eine Kreditrestschuld von 100 000 Euro auf dem Tennenplatz. "Diese Summe wollen wir bei einer Übernahme nicht noch zusätzlich zahlen", betont Manfred Rommelfanger. Im Keller Rathaus stößt dieses Ansinnen nicht auf Widerstand. "Meine persönliche Meinung ist, dass das in Ordnung geht", kommentiert Bürgermeister Werner Angsten den Wunsch, dass der Tennenplatz Eigentum der Ortsgemeinde wird und die VG die Abzahlung der Kreditrestschuld übernimmt. Immerhin würde die VG in Zukunft beispielsweise die jährlichen Bewirtschaftungskosten von rund 14 000 Euro einsparen. Angsten betont jedoch, dass die VG-Gremien dem Zerfer Vorschlag zustimmen müssen. Doch was soll aus dem Zerfer Tennenplatz werden - ein Naturrasen oder ein Kunstrasen? "Wir sind derzeit noch in einem Prozess der Meinungsbildung", sagt Ortschef Rommelfanger. Deshalb geht es am Freitagabend (19.30 Uhr, Bürgerhaus) im Gemeinderat auch nicht um eine Entscheidung für eine der beiden Alternativen, sondern lediglich um eine Bewertung der Besichtigungsfahrt. Kosten fallen ins Gewicht

Er werde im Gremium die Kosten gegenüberstellen. Diese lagen in Langsur bei rund 80 000 Euro, in Konz-Kommlingen bei 560 000 Euro. "Diese Zahlen haben sogar Leuten zu denken gegeben, die vorher Feuer und Flamme für einen Kunstrasen-Platz waren", berichtet der SPD-Ortschef. Offen sei zudem die Frage der Bezuschussung, von der abhängt, wann die Zerfer aus rotem Sand ein grünes Spielfeld machen können. Eine kleine Lösung, sprich: die Umwandlung in einen Naturrasen, hält Angsten bereits 2007 für denkbar. Der Bau eines Kunstrasenplatzes bedeutet hingegen eine längere Wartezeit, da Zerf für ein solches Projekt auf der Prioritätenliste des Kreises für die Förderung von Sportstätten aufgenommen werden muss.

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