"Haben Anlieger nicht hintergangen"

Geschlossen hat der Zerfer Gemeinderat gegen die TV-Berichterstattung über den geplanten Ausbau der Bahnhofstraße protestiert. Der Artikel vom 13. Juli, in dem Anlieger Kritik an den Plänen des Gremiums geäußert hatten, beinhalte "falsche Tatsachen" und stelle die derzeitige Stimmung "völlig unrichtig" dar.

Zerf. (ax) Der geplante, rund 1,6 Millionen Euro teure Ausbau der Bahnhofstraße bleibt das kommunalpolitisch beherrschende Thema in Zerf. Der TV hatte am 13. Juli über die jüngste Ratssitzung berichtet, in der dieses Thema im Mittelpunkt stand. In dem Artikel kamen auch einzelne Anlieger zu Wort, die Kritik an der einstimmig beschlossenen Ausbauplanung geübt hatten. Nach Auffassung der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen (CDU, SPD, WG Freie Bürgerliste und BOK) sei im TV aber "fälschlicherweise unterstellt worden, dass sich die Anlieger hintergangen fühlen".Nach der im Juni getroffenen Grundsatzentscheidung, in Zerf weiter einmalige Ausbaubeiträge zu erheben, sei es für die Gemeindevertreter selbstverständlich gewesen, "den Anliegern der Bahnhofstraße bei der Gestaltung ihrer Straße ein Mitspracherecht einzuräumen", heißt es in einer von Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger (SPD) und den Fraktionschefs im Rat unterzeichneten Stellungnahme.Die in der Anliegerversammlung am 21. Juni von den Bewohnern eingebrachten Sparvorschläge seien sehr wohl vom Planungsbüro kalkuliert worden. "Es ist auch nicht richtig, dass in der jüngsten Gemeinderatssitzung keine Zahlen genannt wurden", sagt Rommelfanger auf TV-Nachfrage. Die Kosten der einzelnen Varianten wurden demnach präzise beziffert. Auch zu der Höhe der Beiträge, die auf die Anlieger zukommen, habe Rommelfanger eine Berechnung vorgelegt. Wert legen die Fraktionen im Zerfer Rat zudem auf die Feststellung, dass sie einen Vorschlag aus der Anliegerversammlung aufgegriffen und in der Planung eine einseitige Entwässerungsrinne aus Gussasphalt vorgesehen hätten. Das bedeute eine Einsparung von rund 200 000 Euro.Es komme nun also eine neue, günstigere Ausbauversion zum Tragen, die neben der einseitigen Rinne die räumliche Abgrenzung von Fahrbahn und Gehweg durch einen Rundbordstein und die Pflasterung des Gehweges beinhalte. "Nach der derzeit vorliegenden Kostenschätzung liegt der beitragsfähige Aufwand für die ,Variante 1' einschließlich der Beleuchtung bei 1,63 Millionen Euro", heißt es in dem Schreiben des Zerfer Rats. Diese Summe verteilt sich auf eine Beitragsfläche von 80 000 Quadratmeter, die jeweils zur Hälfte von Gemeinde und Anliegern bezahlt werden muss. In vielen Gesprächen mit den Anliegern sei nach der Ratssitzung Zufriedenheit über das gemeinsam Erreichte geäußert worden, widerspricht der Rat den Darstellungen im TV. Wohl aber gebe es die Sorge, dass sich bei der Ausschreibung herausstellt, dass die Kostensteigerungen im Bereich des Tiefbaus so hoch ausfallen, dass auf die Anlieger unzumutbare Kosten zukommen würden."Hier stehen der Ortsbürgermeister und der Gemeinderat zu ihrer Verantwortung, nach erfolgter Submission die Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit des Bauprojekts gewissenhaft zu prüfen", kündigt Rommelfanger abschließend an.

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