Heftige Reaktionen

HERMESKEIL/THALFANG. (ax) Mit Unverständnis und Kritik haben gestern die führenden Kommunalpoliker in der VG Hermeskeil auf die Entscheidung der Thalfanger Ratsherren reagiert, sich zunächst nicht der Resolution zum Erhalt der Hochwaldkaserne anzuschließen (der TV berichtete).

"Wenn man mit Teilen des Inhaltes nicht einverstanden war, hätte man selbstverständlich den Text abändern oder gar ersetzen können, wie dies die Keller und Morbacher getan haben", äußerte der Hermeskeiler Verbandsgemeindechef Michael Hülpes (CDU) am Freitag seine Enttäuschung über das Vorgehen des Thalfanger Rats. Es sei legitim und wichtig gewesen, auch aus militär-strategischer Sicht für den Standort Hermeskeil zu werben, "denn die wirtschaftlichen und sonstigen Argumente seien bei vielen Standorten, die von der Schließung bedroht sind, gleich". Deshalb habe man die besonderen Standortvorteile der Hochwaldkaserne in den Vordergrund gehoben. "Weshalb eine solche Argumentation ‚teilweise Menschen verachtend‘ sein soll, erschließt sich nur einem illusionären Pazifisten", attackierte Hülpes vor allem den Thalfanger Ratsherren Dietmar Jäger (SPD), der den Resolutionstext scharf kritisiert hatte. Ebenso wie Stadtbürgermeisterin Ilona König betonte der CDU-Mann, dass die Bezeichnung "Ramstein als "Perle der US-Armee" keine Erfindung der Hermeskeiler sei. "Wir haben diese Formulierung mit Absicht verwendet, damit sich Verteidigungsminister Struck in unserem Text wiederfindet", so König. Denn auf einer Veranstaltung in Koblenz Anfang 2004 habe der SPD-Politiker in Zusammenhang mit der Bundeswehr-Reform eben dieses Zitat getätigt. Hülpes ging mit seiner Kritik an Jäger jedoch noch weiter. Wenn dieser auch die wirtschaftliche Argumentation in Frage stellen würde, "dann muss man ihm vorhalten, dass er den Verlust von 60 Arbeitsplätzen und von zehn Millionen jährlicher Wirtschaftskraft im Hochwald billigt". Wenig Verständnis zeigte Hülpes auch für Jägers Hinweis auf erfolgreiche Konversionsprojekte. "Ob sich neue Projekte in der sich verschlechternden Wirtschaftslage noch mal so positiv entwickeln werden und ob sie weiterhin mit 70 Prozent Bundesförderung rechnen können, ist leider sehr fraglich", sagte der VG-Chef.

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