Heimat ist das, was Waldweiler daraus macht

Waldweiler · Ein dritter Platz auf Landesebene beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft hat Waldweiler neue Möglichkeiten eröffnet. Dieser Erfolg ist mit einer Dorfmoderation und umfangreichen Fördermöglichkeiten durch das Land verbunden, sowohl im öffentlichen Raum als auch für private Haussanierungen. Jetzt ist die Dorfmoderation mit Planerin Rosa Vollmuth angelaufen.

 Architektin Rosa Vollmuth (links) moderiert die Diskussion in Waldweiler. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Architektin Rosa Vollmuth (links) moderiert die Diskussion in Waldweiler. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Waldweiler. Der Waldweiler Ortsbürgermeister Manfred Rauber erinnert sich: "Letztes Jahr haben wir mal einfach so beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft mitgemacht. Und siehe da, unser Ort war schöner als gedacht." Der Lohn ist nicht nur der 3. Platz auf Landesebene. Was sich richtig rentiert, ist der Anspruch auf eine Dorfmoderation und über die nächsten sechs Jahre hinweg mit umfangreichen Zuschusszusagen, nicht nur für öffentliche Projekte, sondern auch für private Haussanierungen von bis zu 30 Prozent.
Der Startschuss ist jetzt mit rund 40 Bürgern gefallen. Architektin und Planerin Rosa Vollmuth aus Kanzem ist sehr erfahren in dieser Art aus einem Dorf und seinen Menschen noch mehr Flair und Heimat herauszuholen. Richtig begeistert ist die Fachfrau von dem, was Rauber über das Projekt Umnutzung der ehemaligen Grundschule berichten kann: "Es entstehen drei barrierefreie Wohnungen im Obergeschoss mit Aufzug, und auch ein Dorfcafé ist geplant." Drumherum stellt sich der Ortschef in einem Umkreis von etwa 200 Metern einen richtig schönen historischen Ortskern vor. "Menschen im Dorf zusammenbringen und Kommunikation, um gemeinsam etwas anzupacken, das sind die Ziele der Dorfmoderation", macht Vollmuth klar.
Anhand früherer Projekte zeigt sie den Vorher-Nachher-Effekt auf, wenn der Wille zur Veränderung mit staatlichen Zuschüssen untermauert wird. "Oft wirken schon Kleinigkeiten, wie ein begrünter Randstreifen an einer Straße", belegt sie mit Fotos.
Waldweiler wird eine sehr gepflegte Ortslage attestiert. Vollmuth ist angetan von den Ortseingängen und der zentralen Parklandschaft mit großen alten Laubbäumen. Dann geht's an die Arbeit. Kärtchen werden verteilt. Zu verschiedenen Themenfeldern sollen Ideen aufgeschrieben werden. Da wird die Gründung eines Heimatmuseums mit Bücherei angeregt, Windräder als Einnahmequelle sollen besser genutzt werden, die Gastronomie könnte mit täglichen Essensangeboten für Touristen bessere Umsätze erreichen. Eine Grillstelle an der Teufelskopfhalle wird gefordert, ein Arbeitskreis für Gartenpflege könnte gegründet, aber auch ein Ruheforst eingerichtet werden. Eine Dorfzeitung, Kinoabende, die Zusammenarbeit von Kindern und Rentnern bei der Gartenarbeit, die Kirmes aufpeppen, ein Dorfladen, die Sanierung des Sportplatzes und bessere Integration von Flüchtlingen wurde auf die Kärtchen geschrieben.
Eine Gemeindeschwester wünschen sich die Teilnehmer, wie auch einen Dorfflohmarkt. Der Verkehr zu und von Bilstein könnte doch umgeleitet werden, ein Dorfmobil für mehr Mobilität sorgen und der Öffentliche Nahverkehr überhaupt verbessert werden.
Freies Internet mit W-Lan, eine störende Starkstromleitung, neue Firmen für mehr Arbeitsplätze und einen Dorffitnessraum wünschen sich andere. Es gibt also viele Wünsche abzuarbeiten. Nicht ganz ernst gemeint war wohl ein neuer Hühnerhof für das "glückliche Ei". doth
Extra

In drei Gruppen werden Ideen für die Landschaftsentwicklung, Ortsdurchgrünung und Erholungswege, die Dorfgemeinschaft, Vereine, Nachbarschaftshilfen, neue Projekte und ein Dorfcafé sowie die Sanierung des Ortskerns entwickelt. Begonnen wird am 30. November mit der Jugend. Die jungen Waldweiler Bürger treffen sich mit Rosa Vollmuth und Ortsbürgermeister Manfred Rauber um 18 Uhr im Jugendraum der Teufelskopfhalle. Unter <%LINK auto="true" href="http://www.waldweiler.de" text="www.waldweiler.de" class="more"%> wird laufend über die Dorfmoderation informiert. doth

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