Heimatliche Klänge und weltmeisterliche Töne

KELL AM SEE. (hm) Über 300 Zuschauer hat es am Sonntag in die Sport- und Kulturhalle in Kell am See gezogen. Dort wurde die Radiosendung "Heimatmusikanten" aufgezeichnet.

Mit dem Auto zur Kulturhalle in Kell am See zu fahren, ist heute nicht so einfach. Hunderte geparkter Autos entlang der Sport- und Kulturhalle von der Kirche bis zur Bundesstraße 407. Den Grund kann man sofort erkennen. Übertragungswagen des SWR4 stehen vor der Halle, und Zuschauer strömen in das Innere. Dort ist noch etwas Zeit bis zum Beginn der angekündigten Aufzeichnung der "Heimatmusikanten". Aufnahmeleiter und Moderatoren sind mit dem letzten Schliff beschäftigt. Soundcheck: Ein Mikro quietscht noch. Im Hintergrund der Bühne spielt sich das Orchester der Verbandsgemeinde Kell am See ein.Eine Weltmeisterin tritt auf

Die wenigsten im Publikum haben so etwas schon einmal miterlebt. "Ich bin gespannt", sagt Elfi Barzen. "Eine Weltmeisterin auf dem Akkordeon ist auch dabei." Dann endlich zeigen sich die Moderatoren Lore Mertens und Walter Depenheuer auf der Bühne. Beim Warm-up appellieren sie an das Publikum: "Spart bitte nicht mit dem Beifall, der Applaus soll in der später gesendeten Radiosendung ebenso gut rüberkommen wie die Beiträge. Wir üben das einmal." Eigentlich wäre diese Vorbereitung vielleicht gar nicht nötig gewesen. Der Beifall wäre den Künstlern - wie sich später zeigte - auch ohne Vorbereitung sicher gewesen. Dann ist es so weit: Mit dem St. Louis Blues eröffnet das Orchester der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See den musikalischen Reigen. Ein guter Einstieg in guter Qualität. Nicht zuletzt durch eine Fernsehsendung im vergangenen Monat haben die rund 60 Musiker ihre Hemmungen vor solchen Aufzeichnungen verloren. Locker geht es weiter mit Moderationen und heiteren Dialogen. Dann wird Christa Behnke angekündigt. "Sie war schon Weltmeisterin auf dem Akkordeon", verraten die Moderatoren, und schwungvoll wirbelt die Solistin über die Bühne und zieht das Publikum mit virtuosem Fingerspiel in ihren Bann. Dass es zu Anfang eine Rückkopplung gibt, beweist, dass kein Playback mit im Spiel ist. Tosender Applaus für Evergreens und den Song "Im Hühnerstall". Das Orchester der VG Kell am See hat mehrere Auftritte. Insgesamt neun meist solistisch durchwirkte Musikstücke bringt das Ensemble zu Gehör. Auch die Moderatoren sind begeistert. Dirigent Karl-Heinz Willger erzählt im Interview über Konzerte und Konzertreisen. Lore Mertens scherzt: "Wer kein Instrument spielen kann, bekommt zwei Stöcke und wird Schlagzeuger. Wenn das nichts wird, nimmt man ihm einen Stock ab, und fertig ist der Dirigent." Gelächter und Beifall im Saal.Swinging Voices brillieren mit "Hallo, kleines Fräulein"

Dann ein weiterer Höhepunkt. Die "Swinging Voices" aus Trier brillieren swingend mit "Hallo, kleines Fräulein" und "Mit 'nem Kuss vor der Haustür". Begeisterung im Publikum. Dann kommt der Schlager zu seinem Recht. "Que sera" und "Hörst du die Glocken von Stella Maria" singt Schlagersängerin Edith Prock. Die Zuhörer klatschen dankbar für die guten Darbietungen. Nach zweieinhalb Stunden ist alles vorbei. Es folgen Interviews mit den Künstlern. Ausgestrahlt wird die Radiosendung im SWR 4 am kommenden Sonntag, 19. November, zwischen 18 und 20 Uhr.

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