Hermeskeil putzt sich für Radler heraus

580 000 Euro wird die Umgestaltung des Bereichs um den ehemaligen Bahnhof kosten, wenn die derzeitige Planung realisiert wird. Doch noch besteht Diskussionsbedarf.

 Ausbau des Bahnhofsvorplatzes: Künftig werden hier noch mehr Bagger anrollen. TV-Foto: Ursula Quickert

Ausbau des Bahnhofsvorplatzes: Künftig werden hier noch mehr Bagger anrollen. TV-Foto: Ursula Quickert

Hermeskeil. Geht es auch günstiger? Diese Frage wurde im Stadtrat laut, als erneut der Ausbau des Bahnhofsvorplatzes zur Sprache kam. Zwar billigten die Kommunalpolitiker das aktuelle Konzept, doch die Details bieten weiter Gesprächsstoff. Der Entwurf des Bitburger Planungsbüros ISU hat das Bahnhofsareal als Verknüpfungspunkt von PKW- und Busverkehr sowie Rad- und Fußgängerverkehr im Blick. "Der Platz erhält nun eine neue Funktion", sagt Ingenieur Klaus Zimmermann. Denn er soll künftig Einstiegspunkt für den Ruwer-Hochwald-Radweg und damit ein Aushängeschild der Stadt sein. Daher ist geplant, auf dem Platz einen Informations- und Aufenthaltsbereich für Fahrradfahrer mit Sitzbänken, Spielgeräten für Kinder und einem Pavillon einzurichten. Die Mitte des Platzes dient in Zukunft als Parkfläche. Die Gassen sollen in beide Richtungen befahrbar sein. Da der Parkplatz nach Schätzung Zimmermanns von vielen größeren Fahrzeugen genutzt wird, die Fahrräder transportieren, werden auch die Stellplätze breiter angelegt. "Allerdings können wir dann nur 21 statt der geplanten 15 Parkplätze einrichten", erklärt der Planer. In der neuen Bushaltebucht sollen zwei Busse parken können. Das gesamte Vorhaben schlägt mit rund 580 000 Euro zu Buche - was im Stadtrat die Frage aufwarf, ob sich der Ausbau nicht günstiger realisieren lässt. So wären die Kosten zum Beispiel geringer, wenn der Parkplatz mit Asphalt anstatt einer Pflasterdecke versehen würde - was allerdings weniger ansehnlich wäre. Udo Moser, Sprecher der BFB, sprach sich dafür aus, auf die Bushaltebucht zu verzichten. Die Busse müssten in diesem Fall auf der Straße halten. "Das würde den Verkehr einschränken", argumentiert Zimmermann. Moser ist anderer Meinung: "Die Busse halten jetzt auch am Straßenrand, und man kann trotzdem noch vorbeifahren." Außerdem sei das Verkehrsaufkommen auf dem Platz ohnehin gering. Ein Problem stellt nach Ansicht einiger Ratsmitglieder aber die Tatsache dar, dass viele einheimische Busfahrer ihre Fahrzeuge am Wochenende trotz Verbot auf dem Bahnhofsvorplatz parken. Moser schlug außerdem vor, den Pavillon an der Südseite des Areals zu errichten, um den Blick auf den Platz nicht zu versperren. Wenig Anklang fand die Anregung Klaus Webers (CDU), die Fläche in die Planung einzubeziehen, die durch den Abriss des alten Feuerwehrmuseums entstehen wird. Stadtbürgermeisterin Ilona König wandte ein, dass noch nicht feststehe, was mit dem Gebäude geschehen wird. Die Stadt wird nun beim Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuss von 75 Prozent der Ausbaukosten beantragen und hofft für das Jahr 2009 auf eine Zusage, wie König mitteilte. Sicher sind der Stadt schon jetzt 7500 Euro: Mit dieser Summe unterstützt der Landesbetrieb Mobilität die Einrichtung des Informationsbereichs.

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