Herzhafter Herbst in der Heimat

Der Morbacher Herbst war auch in diesem Jahr wieder ein echtes Großereignis. Besonders beliebt waren die 13 Stände der Morbacher Ortsbezirke, die ganz nach dem Motto "Hunsrücker Heimat" Ortstypisches anboten.

 Der Gesangverein Morbach kam beim Reibekuchenbraten zwar ins Schwitzen, verlor aber nicht die Ruhe. TV-Foto: Patrick Wiermer

Der Gesangverein Morbach kam beim Reibekuchenbraten zwar ins Schwitzen, verlor aber nicht die Ruhe. TV-Foto: Patrick Wiermer

Morbach. Am Stand des Gesangvereins Morbach riecht es nach frischen Reibekuchen, mehrere Besucher verkosten Senf, Traubenkernöl und hausgebrannte Liköre, ein paar Kinder streicheln Ziegen und Pferde. Der Morbacher Herbst bedient alle Sinne. Zu sehen und zu hören gibt es den Lautenspieler Andreas Sittmann mit neuem Liedgut in buchstäblich altem "Gewand". Zünftige Musik kommt von den Jagdhornbläsern Morbach. Der Kinderchor "Bunte Schmetterlinge" singt von schnappenden Krokodilen und klatscht dabei in die Hände.

Viel Rhythmusgefühl beweisen auch drei ältere Männer aus Haag auf dem Bauern- und Kreativmarkt, auf dem sich die Morbacher Ortsbezirke präsentieren. In historischer Tracht schlagen sie mit alten Dreschflegeln gekonnt das Korn. Eine Arbeit, die Konzentration verlangt und Schweiß erzeugt. "Wir sind froh, dass wir das heute nicht mehr machen müssen", sagt Norbert Schemer vom Heimatverein und wischt sich die Stirn. Am Gemeinschaftsstand der "Balkan"-Dörfer Hoxel/Morscheid-Riedenburg/Wolzburg wird Rapsöl gepresst. Auch im Angebot: Gemälde mit Landschaften aus dem "Balkan". "Wir haben eben nicht nur Landwirtschaft, sondern auch kulturell einiges zu bieten", sagt Stand-Verkäufer Peter Arend mit einem Augenzwinkern.

Die 13 Stände der Ortsbezirke, eine Idee zum sechzigsten Geburtstag des Gewerbevereins Morbach, kamen bei den Besuchern besonders gut an. "Es ist toll, wie sich hier die Dörfer präsentieren. Vor allem gibt es hier viel echtes Handwerk zu sehen.", sagt Brigitte Stierwald aus Haag. Ihre fünfjährige Tochter Annika bearbeitet mit professioneller Hilfe und einem Hammer eine Schieferplatte, bis daraus ein kleines Herz entsteht.

Die weniger Fingerfertigen suchen am verkaufsoffenen Sonntag in den Morbacher Läden nach einem Mitbringsel. Edeltraud Reinhard, Boutiquen-Besitzerin und Mitorganisatorin, zieht Bilanz: "Wie in jedem Jahr. Der Laden ist den ganzen Tag proppenvoll." Das gelte auch für das gesamte Fest. "Gefühlt dürften es wohl mehr Besucher als sonst sein."

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