Herzstück des Hermeskeiler Hallenbads wird saniert

Hermeskeil · Ohne voll funktionsfähige Filteranlagen, Pumpen und Steuerungsanlagen kein sauberes und hygienisches Wasser: Diese Formel gilt auch im Hermeskeiler Hallenbad. Weil dessen Technik aber veraltet ist, plant die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil im Sommer 2015 umfangreiche Sanierungsarbeiten. Kostenpunkt: 314 000 Euro.

 22 Jahre hat die Pumpe auf dem Buckel, die Betriebsleiter Sascha Frank im Keller des Hermeskeiler Hallenbads geöffnet hat. Wegen des Chlors setzt vor allem Rost den Geräten stark zu. TV-Foto: Axel Munsteiner

22 Jahre hat die Pumpe auf dem Buckel, die Betriebsleiter Sascha Frank im Keller des Hermeskeiler Hallenbads geöffnet hat. Wegen des Chlors setzt vor allem Rost den Geräten stark zu. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Den Besuchern, die sich in den Becken des Hermeskeiler Hallenbads tummeln, können die Mängel nicht auffallen. Sie treten aber in den Kellerräumen zutage. Dort ist die Technik der Freizeiteinrichtung untergebracht, die 1973 direkt neben dem Schulzentrum eröffnet wurde. An einigen dieser Anlagen und Geräte hat der Zahn der Zeit schon arg genagt. Vor allem Rost setzt ihnen stark zu. Die Geräte tun zwar noch ihren Dienst.
"Den Pumpen geht es nicht gut"


Aber, so Fachmann Markus Feit: "Das Bad hat vier Filteranlagen, die sanierungsbedürftig sind. Auch den Pumpen geht es nicht so gut." Die vor 22 Jahren installierte Regel- und Steuerungstechnik ist ebenfalls veraltet. So müssen die Schwimmmeister derzeit beispielsweise den PH-Wert und den Chlorgehalt des Wassers noch per Hand messen. Künftig wird ihnen dies auf Computer-Monitoren angezeigt.
Feit ist Geschäftsführer der Fachfirma Autec (Elversberg, Saarland), die im Auftrag der VG die technische Sanierung im Hallenbad geplant hat.
In seiner jüngsten Sitzung hat der VG-Rat ohne Gegenstimmen beschlossen, dass diese Arbeiten im Sommer 2015 auch tatsächlich ausgeführt werden und die VG dafür rund 314 000 Euro investiert.
Feit hatte zuvor betont, dass die Technik zur Wasseraufbereitung das "Herz eines Hallenbads ist. Wenn sie nicht mehr funktioniert und das Wasser nicht mehr sauber und hygienisch ist, müssten die zuständigen Behörden zwangsläufig einschreiten und das Bad schließen", so Feit.
Auf die Nachfrage aus dem Rat, ob denn die Sanierung dringend gemacht werden muss oder vielleicht noch etwas aufschiebbar ist, sagte der Fachmann: "Natürlich kann alles noch ein, zwei Jahre halten. Auf einer Skala von null bis 100 Prozent würde ich aber sagen, dass die Sanierung zu 90 Prozent fällig ist. Wenn man aber Knall auf Fall die Bevölkerung informieren müsste, dass das Bad geschlossen werden muss, wäre das ja auch ein Problem."
Die geschätzten Gesamtkosten für die anstehenden Arbeiten verteilen sich wie folgt: Die Erneuerung der Elektrotechnik schlägt mit rund 149 000 Euro zu Buche, für neue Pumpen müssen rund 68 000 Euro investiert werden. Der Einbau von Filterklappen kostet rund 32 000 Euro. Hinzu kommt das Ingenieur-Honorar von circa 65 000 Euro.
"Was wir machen, ist kein Luxus"


Zweifel an der Notwendigkeit der Sanierung wurden im Rat nicht laut. Betriebsleiter Sascha Frank betont im TV-Gespräch: "Was wir machen, ist kein Luxus". Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) stellte im Rat klar: "Zur Ausstattung eines Mittelzentrums gehört ein Hallenbad dazu. Wir haben es und wollen es auch unterhalten. Nach so vielen Jahren ist eine Sanierung ein ganz normaler Ablauf. Außerdem wird das Bad von den Besuchern gut angenommen."
Auf TV-Anfrage gibt es von der VG-Verwaltung die Auskunft, dass im vorigen Winterhalbjahr 2013/2014 rund 37 000 Besucher im Hallenbad gezählt wurden. Zum Vergleich: In diesem Sommer kamen 20 500 Besucher ins Freibad. ax

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