Der Hochwaldort am südlichen Ende der Verbandsgemeinde Kell am See kann einen starken inneren Zusammenhalt und viele Besonderheiten wie eine Kinderbuch-Autorin und einen Eiskünstler vorweisen. Ortsbürgermeister Josef Leineweber ist, wie er oft betont, sehr gerne das politische Oberhaupt dieser Gemeinde. "Wir haben in unserem Ort viele Angebote für Einheimische und Gäste", schwärmt der hauptberufliche Lehrer. Jugendliche freuen sich über Streetball-Anlage

"Hier packen alle mit an. Und wenn man sieht, wie viele Vereine und Institutionen die 1200 Einwohner große Gemeinde vorzeigen kann, so ist das schon überzeugend", sagt er. 1973 wurde die Jugendspielgemeinschaft Zerf/Greimerath gegründet. "Bereits ein Jahr später stieg die erste Mannschaft in die erste Kreisklasse auf. Heute spielt der Verein in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Zerf", informiert die Vorsitzende Kordula Backes. Das Sportplatzgelände in Greimerath hat kürzlich ein weiteres sportliches Element erhalten. Die Jugendlichen freuen sich über eine Streetball-Anlage (der TV berichtete). Edmund Schmitt ist Vorsitzender des örtlichen Musikvereins, der seine qualitative Herausforderung inzwischen in der Mittel- und Oberstufe sucht. "Wir sind immer da, wenn wir im Ort gebraucht werden", betont Schmitt. Höhepunkt ist das jährliche Konzert in der Grimoldhalle, die den Greimerathern viele Veranstaltungs-Möglichkeiten bietet. Frauengemeinschaft, Feuerwehr, Waldjugend, Akkordeongruppe, Kirchenchor und Kindertheatergruppe sind seit langem feste Bestandteile des dörflichen Lebens und bringen ihren Einsatz in vielfältiger Weise, ebenso wie die Reservistenkameradschaft mit dem jährlichen Nikolausmarkt. Gastronomie, Lebensmittelladen, Bäckerei und Metzgerei befinden sich in der Ortsmitte - "Ein derart zentrales Dienstleistungsangebot ist heute nicht mehr selbstverständlich", sagt eine Anwohnerin. "Gerade ältere Menschen profitieren davon." Greimerath ist die Heimat der erfolgreichen Kinderbuchautorin Michaela Knospe, die Eiskunst-Gestaltungen von Thomas Marx sind bundes- und europaweit gefragt. Der jährliche Karnevals-Umzug zieht Tausende von Besuchern an. Und auch kommunalpolitisch sei Greimerath sehr rege, so Leineweber. "Seit mehr als zwölf Jahren besteht eine Gemeinde-Partnerschaft mit der französischen Ortschaft Vermontonnais, die gut funktioniert." Der Kindergarten unter der Leitung von Angelika Greis sei ein Aushängeschild, betont der Ortsbürgermeister. Ebenso die Grundschule: "Eine Schule, an der es eine Lehrerin 40 Jahre lang aushält, ist nicht selbstverständlich." Hildegard Schäfer hatte sich Ende Juli in den Ruhestand verabschiedet. Ende 1999 habe der Gemeinderat die Realisierung des Neubaugebietes "Auf dem Altenweg" beschlossen, erklärt Leineweber. Die Erschließung erfolgte Mitte 2002, inzwischen wurden acht Baustellen verkauft. Doch die finanziellen Probleme, wie sie derzeit in fast jeder Gemeinde zu finden sind, haben auch Greimerath erreicht. "Wir können in den nächsten Haushaltsjahren nur noch mit äußerster Kraftanstrengung das Notwendigste bewältigen", so Leineweber. Greimerath ist in allen Bereichen immer für Überraschungen gut. Drei wandernde Zimmermann-Gesellen aus Nord-Deutschland arbeiten derzeit in einem Greimerather Zimmerer-Betrieb, und kürzlich wurden die Greimerather Drillinge Anke, Dennis und Jan Thiery in die Regionale Schule am Standort Kell am See eingeschult.