"Hier wird jeder gebraucht"

HERMESKEIL/KELL AM SEE. Der Jahreswechsel ist eine beliebte Gelegenheit, sich neue Ziele zu setzen und in Angriff zu nehmen. Zu diesen Zielen könnte soziales Engagement auf ehrenamtlicher Basis gehören. Es gibt im Hochwald viele Möglichkeiten, Zeit und Energie für Menschen zu investieren, die Hilfe brauchen.

Betreuungen, Umzugshilfen, Kleiderkammer, Besuchs- oder Beratungsdienste: "Hier wird jeder gebraucht", teilt der Kreisverband Trier-Saarburg der Arbeiterwohlfahrt (Awo) mit. Seit 1989 engagieren sich Helfer des Awo-Sozialzentrums in Hermeskeil. "Ohne ehrenamtliche Helfer, die ihre Zeit und Lebenserfahrung für hilfsbedürftige Menschen einsetzen, könnte unser Dienst nicht aufrecht erhalten werden." In enger Zusammenarbeit mit den Sozialämtern werden kranke oder ältere Mitmenschen in handwerklichen und hauswirtschaftlichen Belangen unterstützt. Kontakt: Awo-Kreisverband Trier-Saarburg, Am Dörrenbach 11, 54411 Hermeskeil, Telefon 06503/99243.Einsatz für die Tschernobyl-Kinder

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist mittlerweile 18 Jahre her, aber ihre Folgen sind leider immer präsent. Kinder und Jugendliche aus Weißrussland sind gezeichnet von den Folgen der radioaktiven Strahlung und müssen mit schweren Behinderungen und Krankheiten leben. Diesen jungen Menschen gilt die Sympathie und Fürsorge der Reinsfelderin Ulla Dupont, die 1994 die "Tschernobyl-Kinderhilfe Reinsfeld" ins Leben rief.Der Verein setzt sich dafür ein, dass alljährlich betroffene Kinder und Jugendliche zu einem Ferien- und Erholungsaufenthalt in den Hochwald kommen können. Die Tschernobyl-Kinderhilfe hat ein Netzwerk von Partnern aus Gastronomie, Tourismus und Industrie aufgebaut, die am Ferienprogramm mitarbeiten.Doch damit nicht genug: Ulla Dupont besorgt für die Betroffenen medizinische Hilfe, sei es durch Krankenhausaufenthalte hier oder durch Transporte lebenswichtiger Hilfsgüter gleich welcher Art nach Weißrussland. Erlöse aus den Sommerfesten und den Weihnachtsverkäufen kommen den bedürftigen Kindern zugute. Im Januar 2002 erhielt Ulla Dupont den Förderpreis des Landkreises Trier-Saarburg für besonderes Engagement im Ehrenamt.Auch dieser Verein freut sich über Unterstützung. Während des jährlichen Aufenthalts der Tschernobyl-Kinder werden Gastfamilien gesucht, außerdem werden Hilfstransporte nach Weißrussland geschickt. Kontakt: Tschernobyl-Kinderhilfe Reinsfeld, Vorsitzende Ulla Dupont, Telefon 06503/8625.Petrosani ist eine Bergbaustadt in Rumänien. Die Arbeitslosenquote liegt dort bei 80 Prozent. Die Armut hat einen Grad erreicht, der es vielen Familien unmöglich macht, Wasser, Heizung und Strom zu bezahlen. Bei 20 der ärmsten Familien in Petrosani leistet die Caritas bereits Akuthilfe, ohne die der Hungertod drohen würde. Am ärgsten betroffen von der Armut sind die Kinder. Sie wurden verlassen oder auf die Straße geschickt, weil ihre Eltern sie nicht mehr versorgen können.Die im Dezember 2002 gegründete "Not- und Katastrophenhilfe Schöndorf-Heddert" will dazu beitragen, diese Not zu lindern. Mehrere Hilfstransporte sind bereits nach Rumänien gerollt und haben Kleidungsstücke, Hygieneartikel und Baumaterial nach Petrosani transportiert. Mit diesem Material bauen die Helfer aus dem Hochwald und dem Ruwertal ein von der Caritas erworbenes Haus aus. mehr als 1000 Arbeitsstunden haben die Mitglieder und Helfer des Vereins bereits investiert.Der damals auf Gasbetrieb ausgerichtete Rohbau - Petrosani ist niemals ans Gasnetz angeschlossen worden - erhielt eine Heizungsanlage für Festbrennstoffe, Öfen und eine Großküche, damit die Ärmsten sich täglich eine Mahlzeit abholen können. Das Gebäude soll fünf Schlafräume, zwei Sanitärräume, eine Küche mit Aufenthaltsraum und einen Hauswirtschaftsraum erhalten. Nutznießer sollen sozial schwache, alleinstehende Frauen mit Kindern sein, denen im Winter ein menschenwürdiges Unterkommen geboten wird. Kontakt: Not- und Katastrophenhilfe Schöndorf-Heddert, Klaus Stüber, Telefon 06589/1314, oder Franz-Josef Karos, 06588/2210.

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